Bei den Ermittlungen im Fall eines Mannes, der im April einen Bombenanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund verübte, hat eine Spur in die Schweiz geführt. Laut Anklageschrift suchte der mutmassliche Täter im Internet nach Bergbahnen – darunter eine in Engelberg OW.
Auf dem Computer des 28-Jährigen sind die Ermittler unter anderem auf den Suchbegriff «Bergbahnen Engelberg-Trübsee Titlis AG», der auf die Titlis Bergbahnen hinweist, gestossen. Dies bestätigte Peter Reinle, stellvertretender Geschäftsführer der Titlis Bergbahnen am Dienstag einen Bericht des deutschen Nachrichtenportals «Spiegel». Man sei von Polizei und Bundesanwaltschaft (BA) nach dem Anschlag in Dortmund über diesen Sachverhalt in Kenntnis gesetzt worden.
«Uns ist es ein Rätsel, wieso er ausgerechnet nach Titlis Bergbahnen suchte», sagte Reinle. Eine Vermutung gehe dahin, dass man ins Visier gekommen sei, weil die Titlis Bergbahnen als eine der wenigen Bergbahnen in der Schweiz börsenkotiert seien. Mit dem Anschlag auf den Bus in Dortmund wollte der Täter mutmasslich Kursverluste der BVB-Aktie erreichen.
Abklärungen hätten ergeben, dass der Mann nie in Kontakt mit den Titlis Bergbahnen gestanden sei. Man sei daher auch zum Schluss gekommen, dass es kein erhöhtes Sicherheitsrisiko gebe. Die Risikobeurteilung der Bergbahnen wird laut Reinle in Absprache mit den Behörden laufend neu beurteilt und angepasst. (sda)