Schweiz
Justiz

Selbstanzeigen von Steuersündern nehmen zu

Kuesnacht an der Goldkueste am Donnerstag, 9. August 2012. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
Blick auf die wohlhabende Zürcher Goldküste: Der Kanton Zürich nahm seit 2010 durch die Steuer-Amnestie rund 400 Millionen Franken ein.Bild: KEYSTONE

Reiche Steuersünder spülen den Kantonen Millionen in die Kassen

Selbstanzeigen von Steuersündern bescheren den kantonalen Steuerbehörden mehrere hundert Millionen Franken Einnahmen.
15.01.2017, 06:5815.01.2017, 09:21
Mehr «Schweiz»

Im Rahmen der straffreien Amnestie sind laut dem Bundesrat von 2010 bis im Frühjahr 2016 über 22'000 Selbstanzeigen eingegangen und Vermögen von 24,7 Mrd. Franken offengelegt worden.

Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, nahm etwa der Kanton Bern dank der Amnestie rund 100 Millionen Franken Steuern ein, Zürich kommt gar auf das Vierfache. Aus Furcht, aufzufliegen, zeigten sich alleine im Kanton Bern bis Ende 2015 245 Millionäre selber an.

Mehrere Kantone melden für das Jahr 2016 eine Rekordzahl der Selbstanzeigen. Demnach ist dies mindestens in Zürich, Basel-Stadt, Luzern und Thurgau der Fall.

Einzelperson bezahlt 4,5 Mio. Nachsteuern

Auch die grossen Fälle würden sich häufen, schreibt die «NZZ am Sonntag». So zahlte im Kanton Luzern eine Einzelperson satte 4,5 Mio. Franken Nachsteuern. Grund für die steigenden Selbstanzeigen ist der bevorstehende automatische Informationsaustausch mit dem Ausland, der fürs Jahr 2018 vorgesehen ist. 

Einmal im Leben kann jeder Schweizer Bürger Schwarzgeld melden, ohne dabei eine Busse zu bekommen. Dies ermöglichte der Bund im Jahr 2010 mit der Möglichkeit zur «straflosen Selbstanzeige». Lediglich die hinterzogenen Steuern und Verzugszinsen für die vergangenen zehn Jahre müssen bezahlt werden. 

Was hältst du von der straffreien Amnestie?
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
21 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
klugundweise
15.01.2017 08:30registriert Februar 2014
Und wer sagt da noch das Bankgeheimnis sei kein Steuerbschiss-Geheimnis?
7018
Melden
Zum Kommentar
21
75 Prozent der Bevölkerung leben in der Stadt – und 5 weitere spannende Stadt-Fakten
Das Bundesamt für Statistik hat heute die 85. Ausgabe der Publikation «Statistik der Schweizer Städte» des Schweizerischen Städteverbands veröffentlicht. Wir haben die wichtigsten Fakten für dich zusammengefasst.

Laut dem neusten Bericht vom Bundesamt für Statistik über die Statistik der Schweizer Städte wächst die Schweizer Bevölkerung besonders in den Städten stark an. Noch vor hundert Jahren lebte rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung in Städten, heute sind es bereits drei Viertel. Und: Das Bevölkerungswachstum findet vor allem in den urbanen Zentren statt.

Zur Story