Schweiz
Kanton Zug

«Zuger Sex-Affäre»: Zwei SVP-Politiker für Zeugenaussagen entschädigt

Hat die Einstellung des Verfahrens gegen Markus Hürlimann verhindert: Jolanda Spiess-Hegglin.
Hat die Einstellung des Verfahrens gegen Markus Hürlimann verhindert: Jolanda Spiess-Hegglin.Bild: KEYSTONE

«Zuger Sex-Affäre»: Zwei SVP-Politiker für Zeugenaussagen entschädigt

26.08.2015, 03:2226.08.2015, 08:55
Mehr «Schweiz»

Seit acht Monaten läuft das Verfahren in der «Zuger Sexaffäre» nun schon. Die Grünen-Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin, die dem SVP-Mann Markus Hürlimann vorwirft, sie gegen ihren Willen an der Landammannfeier im Dezember zu Sex gezwungen zu haben, hat mit neuen Beweisanträgen eine Einstellung verhindert. 

Wie Blick am Mittwoch berichtet, wurden bereits 18 Zeugen befragt: Elf Politiker und sieben Privatpersonen, darunter auch der Taxifahrer, der die beiden Politiker nach der Party nach Hause brachte und die Kellner des Restaurants.

Laut Strafprozessordnung haben diese Zeugen ein Anrecht auf eine individuelle Entschädigung für den Zeitaufwand. Gemäss «Blick» hätten die Kellner je 50 Franken bekommen. SVP-Ständeratskandidat Philip C. Brunner verlangte über 100 Franken, sein Parteikollege und Kantonsrat Nussbaumer gar 350 Franken. Hundert Franken für die einstündige Einvernahme verlangte auch SVP-Mitglied Charly Werder. (dwi)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
klugundweise
26.08.2015 08:28registriert Februar 2014
Die Strafprozessordnung gilt (vorläufig) auch für die SVP.
Falls das den Herren nicht passt, können sie es auf politischem Weg ändern. Das würde dann ein weiteres mal ihre Doppelbödigkeit zeigen: weniger Staat, aber da wo es mir nützt darf es schon etwas mehr sein.
(siehe Landwirtschaft und Armee)!
394
Melden
Zum Kommentar
avatar
Charlie Brown
26.08.2015 09:59registriert August 2014
Sorry watsons, der Titel ist reisserisch. Bei mir hat er suggeriert, dass sich zwei SVP-Politiker (von einer der beiden involvierten Seiten) für Aussagen bezahlen liessen. Ich weiss, das steht so nicht. Aber durch das Hervorheben der Parteizugehörigkeit der beiden und das Weglassen der Tatsache, dass alle eine Entschädigung erhalten (oder zumindest ein Recht darauf haben), unterscheidet ihr euch nicht mehr von der Konkurrenz. Sehr schade.
292
Melden
Zum Kommentar
avatar
der nörgler
26.08.2015 06:20registriert Januar 2014
Ist ja klar, möglichst wenig Staat und Steuern, aber dann die hohle Hand machen. Aber offensichtlich durchschauen das 30% der Schweizer noch immer nicht.
4729
Melden
Zum Kommentar
22
Eine Stunde und 20 Minuten länger – so war der Stau am Gründonnerstag

Zum Beginn der Osterfeiertage ist es am Donnerstag vor dem Gotthard-Nordportal zu neun Kilometern Stau gekommen. Der Zeitverlust betrug am Nachmittag eine Stunde und 20 Minuten. Auf der Südseite des Gotthards blieb es nach den Schneefällen vom Mittwoch ruhig, Stau gab es im Tessin nur beim Grenzübergang zu Italien in Chiasso.

Zur Story