«Fragen, die wir zur ‹Zuger Sexaffäre› noch stellen müssen» – so titelte das Magazin am Dienstag auf seiner Webseite. Im Fokus: Diverse Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Fall der Zuger Grünen-Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin, die wie SVP-Kantonsrat Markus Hürlimann im Zentrum des Falls steht, der sich rund um die örtliche Landammannfeier 2014 ereignete.
Spiess-Hegglin hatte sich am Tag danach mit Unterleibsschmerzen in Spitalpflege begeben und den Verdacht geäussert, mit K.o.-Tropfen ausser Gefecht gesetzt worden zu sein. Die Untersuchung gegen Markus Hürlimann wurde mittlerweile rechtskräftig eingestellt, der SVP-Politiker entschädigt.
Bevor die Zensur auch hier zuschlägt: Der #Vice-Artikel zu @jolandaspiess im Google-Cache: http://t.co/SAOthO1A0i
@nadjabrenn @michaelgraf81
— Dom Dada (@domdada) 23. September 2015
Keine 48 Stunden nach der Veröffentlichung hatte das Magazin einen Rückzieher hingelegt – beziehungsweise: hinlegen müssen – und den Artikel zurückgezogen. Nicht aber, ohne kurz und knapp Stellung zu beziehen:
Es sei, schreibt das Magazin, alleine schon aus finanziellen Gründen nicht möglich, sich zu wehren. Und weiter:
Im Klartext: Eine der beteiligten Parteien hat dem Magazin ihren Rechtsbeistand auf den Hals gehetzt.
Der Artikel hatte diverse Fragen aufgeworfen, etwa jene, weshalb Spiess-Hegglin im Spital nicht sofort auf K.O.-Tropfen untersucht worden oder weshalb ein anonymer Hacker, der im Besitz von Filmmaterial der Szenerie besagten Abends sein will, nicht von der Staatsanwaltschaft überprüft worden war.
Ein weiterer Kritikpunkt: Der Fahrtenschreiber jenes Taxifahrers, der Spiess-Hegglin zu später Stunde nach Hause gefahren habe, sei nie überprüft worden. Ausserdem zitierte «Vice» einen Spitalbericht, in dem auch von praktiziertem Analsex die Rede sein soll.
Affaire à suivre.
(tat)
Die Meinungsmacherorgane der SVP kommen ins Rollen. Erschreckend...