Man muss genau hinsehen, aber dann:
Und etwas weiter rechts:
Mit diesen beiden Plakaten wirbt das Landesmuseum in Zürich für zwei seiner Dauerausstellungen. Eltern sollen demnach ihren Söhnen den Waffenturm und ihren Töchtern die Sammlung Textil & Mode zeigen.
«Dass eine Institution wie das Landesmuseum solche Geschlechterklischees bedient, finde ich sehr unglücklich«, sagt Andreas Borter vom Schweizerischen Institut für Männer- und Geschlechterfragen. «Verheerend ist zudem, dass sich die Plakate an Eltern richten, und diese so noch ermuntert werden, diese stereotypen Zuschreibungen weiterzugeben.»
Im kommerziellen Bereich, vor allem in der Werbung und in der Spielzeugindustrie, seien traditionelle Geschlechterrollen nach wie vor sehr ausgeprägt. «Umso wichtiger ist es, dass die Pädagogik – und dazu gehören auch die Museen – die Geschlechterklischees aktiv aufbricht», so Borter.
Auch Franziska Vogt, Leiterin des Instituts für Lehr- und Lernforschung an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen, findet die Botschaft der Plakate problematisch: «Kinder spielen gerne mit verschiedensten Rollen und sollten diese auch angeboten bekommen.» Sie habe im Rahmen des Forschungsprojekts «Gender in der Kita» beobachtet, wie ein Junge ein tolles Prinzessinnenkleid anzog. «Wichtig ist, dass die Betreuungspersonen dann nicht sagen, das sei Haute Couture und Frauensache», so Vogt.
«Es war natürlich nicht unsere Absicht, überholte Rollenbilder zu bedienen», sagt Marco Castellaneta, Geschäftsleitungsmitglied des Landesmuseums. Es handle sich denn auch um alte Plakate, die zu Beginn der Nullerjahre für die Dauerausstellungen produziert wurden. «Das würden wir heute anders angehen», so Castellaneta. Lange sind sie allerdings nicht mehr vor dem Landesmuseum zu sehen, denn sie sind nicht Teil einer Kampagne: «Die beiden Plakatständer sind für die Ausstellung ‹1515 Marignano› vorgesehen und wurden einfach noch nicht überklebt.»
Wie nennt man eigentlich diese Art von absolut irrelevantem „Journalismus“? Und ist es Ihnen nicht unangenehm Ihr Leben mit dem Schreien solch irrelevanter Artikel zu verbringen?