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Gleiche Löhne für alle! Gewerkschaften starten 1.-Mai-Umzug

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1.-Mai-Demo in Zürich ruhig ++ Scharmützel in Deutschland und Frankreich

team watson
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«Lohngleichheit. Punkt. Schluss»: Unter diesem Motto versammeln sich am heutigen Tag der Arbeit Gewerkschaften und deren Sympathisanten in der ganzen Schweiz zu Demonstrationen und Festivitäten. Der Liveticker. 
01.05.2018, 10:4901.05.2018, 18:06
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Zwischenbilanz zum 1. Mai
Interview mit Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich
Fast 2000 Personen demonstrieren in Genf
In Genf haben fast 2000 Personen am traditionellen 1. Mai-Umzug teilgenommen. Neben dem Hauptthema für mehr Lohngleichheit wurden auch Forderungen für generell mehr soziale Gerechtigkeit laut.

Zu den Themen gehörten nebst ökologischen Anliegen, dem Frieden in Kolumbien oder Rechten für die Migranten der Mindestlohn von 23 Franken. Der Genfer Gewerkschaftsbund hatte im April eine kantonale Volksinitiative für einen Mindestlohn von 23 Franken pro Stunde lanciert. Wie die Initianten am Dienstag angaben, wurden seither etwas mehr 7000 Unterschriften gesammelt. Benötigt wurden deren 5227.

Vor Ort waren zudem unter andere rund 60 Personen der Bewegung «Pay Your Interns» (etwa «Bezahlt eure Mitarbeitenden»). Lautstark prangerten sie die Praxis von unbezahlten Praktika bei internationalen Organisationen an. (sda)
Des manifestants avec des pancartes et des drapeaux defilent sur le pont du Mont-Blanc, lors du defile du 1er mai - Fete du Travail, ce mardi 1 mai 2018 a Geneve. A Geneve, pres de 2'000 personne ...
Bild: KEYSTONE
Hunderttausende Kubaner auf der Strasse
Hunderttausende Kubaner haben mit einem Marsch durch Havanna den Internationalen Tag der Arbeit gefeiert. Unter dem Motto «Einheit, Verpflichtung und Sieg» zogen die Arbeiter am Dienstag drei Stunden lang durch die kubanische Hauptstadt.

«Das ist eine Demonstration der soliden Basis unserer glorreichen Revolution und des grossen Rückhalts der Arbeiter und des Volkes für die Erneuerung unserer wirtschaftlichen und sozialen Systems», sagte der Vorsitzende der staatlichen Gewerkschaft CTC, Ulises Guilarte. Der Tag der Arbeit ist einer der wichtigsten Feiertage auf der sozialistischen Karibikinsel.

An der Kundgebung auf dem Platz der Revolution nahmen auch Ex-Präsident Raúl Castro und der neue Staatschef Miguel Díaz-Canel teil. Es war der erste gemeinsame Auftritt der beiden Männer seit der historischen Machtübergabe vor zwei Wochen.

Während der Revolutionsführer Fidel Castro am Tag der Arbeit noch selbst stundenlange Reden gehalten hatte, überliess sein Bruder Raúl den Gewerkschaftsführern das Wort. (sda/dpa)
epa06704719 People participate during a parade to commemorate the Labour Day, at the Revolution Square in Havana, Cuba, 1 May 2018. Hundreds of thousands of people marched in a day in which labor dema ...
Bild: EPA/EFE POOL
Demonstration vor dem türkischen Konsulat in Zürich




In Chemnitz geraten Demonstranten und Polizei aneinander
Am Rande der Demonstration wurde die Polizei mit Steinen beworfen.

McDonald's-Filiale in Paris zerstört
Linksaktivisten schlagen Scheiben des Fastfood-Ladens ein und richten auch im Innern Schaden an.


Video des Umzuges
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von WStern
Auf dem Kanzleiareal, wo Autonome zur Versammlung ausgerufen haben sollen, ist bislang alles ruhig. Die Band macht Soundcheck, Zuschauer trinken Bier und vepflegen sich. Die Polizei zeigt rund um den Helvetiaplatz wenig Präsenz.
Bild
SP-Präsident Levrat fordert Einhalten des Verfassungsauftrags
SP-Präsident Christian Levrat richtete am Tag der Arbeit eine Mahnung an die Parlamentsmitglieder: «Es gibt keine Ausreden. Lohndiskriminierung existiert und muss endlich bekämpft werden», sagte er in seiner Ansprache zum 1. Mai in Freiburg.

Der Verfassungsauftrag müsse endlich umgesetzt werden, forderte Levrat gemäss Medienmitteilung der SP. Es gäbe keine Legitimation für Aktionen wie jene in der vergangenen Session, als die Lohngleichheitsvorlage durch den Ständerat blockiert worden sei. Das Volk fordere Veränderung, und es sei an der Zeit, dass die Politik und die Wirtschaft endlich in der Realität ankämen.

Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP-Frauen, sagte an der 1. Mai-Veranstaltung in Thun laut Redetext, sie habe es satt, noch immer für die gleichen Anliegen auf die Strasse gehen zu müssen wie schon ihre Eltern und Grosseltern. Das Kleinreden, Verharmlosen und Verleugnen von Lohndiskriminierung müsse aufhören. (sda)
Staenderat Christian Levrat, SP-FR, spricht mit SDA Journalisten wahrend eine SDA-Aktion vor dem Fruehlingssession zum Parlament, am Montag, 5. Maerz 2018 auf dem Bundesplatz in Bern. (KEYSTONE/Anthon ...
Bild: KEYSTONE
Sachbeschädigungen bei Zürcher 1. Mai-Demo
Entlang der Umzugsroute der 1.Mai-Kundgebung in Zürich ist es laut Polizeiangaben «vereinzelt» zu Sachbeschädigungen gekommen. Autonome warfen Farbbeutel gegen Gebäude, ebenso wurden Hauseingänge versprayt. Entsprechende Meldungen gingen bei den Behörden aus dem Bereich Löwenplatz, Uraniastrasse sowie Limmatquai ein.
13'
000 Leute bei Zürcher 1. Mai-Demo
Der Umzug in Zürich ist bereits beim Sechseläutenplatz angelangt. Zuvor passierten die Demoteilnehmer die City. Der Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich spricht von 13'000 Kundgebungsteilnehmer, das sind 1000 mehr als 2017.


Rechsteiner warnt vor «Verschleppung der Lohngleichheit»
Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), hat bei seiner 1. Mai-Rede in Winterthur die Kraft der Geschichte hinzugezogen. Seit dem Generalstreik seien einige Forderungen der Arbeiter erfüllt worden. Auch der aktuelle Kampf für Lohngleichheit und eine gute AHV bräuchten eine starke Bewegung.

Seit dem Generalstreik vor 100 Jahren hätten die Arbeiter zwar immer wieder Niederlagen einstecken müssen, sagte Rechsteiner laut Redetext. Doch: «Auf lange Sicht zählt nicht die Niederlage. Sondern die Kraft, das Engagement, der Mut für berechtigte Forderungen weiterzukämpfen.»

Das Frauenstimmrecht sei zum Beispiel jahrelang verschleppt und das Problem verneint, verharmlost und verwischt worden. «Das droht jetzt beim Lohngleichheitsanspruch», sagte Rechsteiner und schlug den Bogen zu den aktuellen Ereignissen. «Diese Verschleppung wirksamer Massnahmen im Parlament muss endlich aufhören.»
Mario Fehr kriegt sein Fett weg
Ein Plakat «huldigt» den Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr wegen der «Bierduschen-Affäre».
VPOD-Präsidentin befürchtet Abbau von Service public
An einer 1. Mai-Veranstaltung in Winterthur kritisierte die Präsidentin der Gewerkschaft VPOD die bürgerliche Politik der letzten Jahre. Mit einer gezielten Lohn-, Steuer-, Spar- und Privatisierungspolitik werde der Abbau des Service public vorangetrieben.

Es sei ebendieser Service public, sagte Katharina Prelicz-Huber gemäss Redetext, der das Leben in der Schweiz angenehm mache, Arbeitsplätze und Wohlstand generiere. Eine gute Schulbildung, eine optimale Gesundheitsversorgung, gesicherte Renten und soziale Sicherheit für alle, stets Strom und Trinkwasser direkt ab Wasserhahn und weiteres mehr führte sie als Beispiele an.

Solche öffentlichen Dienstleistungen seien die Basis für Chancengleichheit und ein Grundpfeiler der Demokratie - und sie seien gefährdet. In Zukunft brauche es aber nicht weniger, sondern mehr Service public. Die Bevölkerung werde älter und brauche Pflege, die Einkommensunterschiede nähmen zu, der öffentliche Verkehr müsste ausgebaut und der Klimawandel bewältigt werden. (sda)
Umzug in Zürich setzt sich in Bewegung
Die Demonstranten lassen sich in Zürich vom garstigen Wetter nicht abschrecken.





Auch in Basel hat sich ein Umzug formiert:
Ein Demonstrationszug bewegt sich durch Basel, am Dienstag, 1. Mai 2018, am Tag der Arbeit. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Bild: KEYSTONE
Die Welt feiert den 1. Mai
Rund um den Globus zelebrieren die Gewerkschaften den 1. Mai.
Korea:
epa06703639 Members of the Korean Confederation of Trade Unions, a labor umbrella group, participate in a massive rally to mark Labor Day at Seoul Plaza in central Seoul, South Korea, 01 May 2018. EPA ...
Bild: EPA/YNA
Hong Kong:
Migrants workers march during a rally to mark May Day in Hong Kong Tuesday, May 1, 2018. Thousands of Hong Kong workers from various labor unions staged a rally to demand better workers' rights a ...
Bild: Vincent Yu/AP/KEYSTONE
Indonesien:
epa06703645 Indonesian laborers climb greased poles during a pole race to mark the May Day in Medan, North Sumatra, Indonesia, 01 May 2018. Labor Day, also known as International Workers' Day or  ...
Bild: DEDI SINUHAJI/EPA/KEYSTONE
Sommaruga geht in Schoggifabrik
Die Bundesräte und Sozialdemokraten haben heute ein volles Programm: Justizministerin Simonetta Sommaruga reist nach Ennenda im Kanton Glarus, wo sie eine Schokoladenfabrik besuchen und mit Arbeitnehmenden zusammentreffen will. Der zweite Teil der Veranstaltung findet in der Aeugstenhütte statt.
Bundespräsident Alain Berset wird im Wallis erwartet. Geplant ist, dass er am Abend in Sitten eine Rede hält, auf Einladung des Walliser Gewerkschaftsbunds.
Bundesraetin Simonetta Sommaruga haelt eine Ansprache waehrend ihres Besuchs bei der SP Tessin auf dem Monte Ceneri am Sonntag, 15. Juni 2014. (KEYSTONE/Ti-Press/Francesca Agosta)
Bild: TI-PRESS
Gewerkschaften kämpfen für Lohngleichheit
In diesem Jahr fokussieren die Gewerkschaften auf die Bemühungen um gleiche Löhne für Männer und Frauen. Sie berufen sich dabei auf die Verfassung, wie es im Aufruf des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) zum 1. Mai heisst. Diese schreibe seit 37 Jahren die Gleichstellung von Mann und Frau vor. Auch das Gleichstellungsgesetz verlange seit 22 Jahren gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit.

In der Realität würden die Löhne der Frauen jedoch noch immer denjenigen der Männer hinterherhinken. Der SGB macht daher an über 50 verschiedenen Veranstaltungen und Kundgebungen in der ganzen Schweiz auf diesen und andere sozialpolitische Umstände aufmerksam.
Arbeiter anlaesslich des Startschusses zur Baukampagne und Streikabstimmung mit einer Protestpause auf der Baustelle Kunsthaus, aufgenommen am Donnerstag, 19. April 2018 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Le ...
Bild: KEYSTONE

Der 1. Mai – die Geschichte eines politischen Feiertags

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Der 1. Mai – die Geschichte eines politischen Feiertags
Als dies nicht geschah, traten im gesamten Land rund 400'000 Arbeiter in den Streik. In Chicago kam es in der Folge zum blutigen «Haymarket Riot»: Ein Bombenanschlag und ein Feuergefecht zwischen Polizisten und Arbeitern forderte mehrere Todesopfer.
quelle: pd
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59 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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flying kid
01.05.2018 13:30registriert August 2017
Wenn es doch nur einmal ohne Sachbeschädigungen gehen würde...
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CASSIO
01.05.2018 14:55registriert Februar 2014
witzig, wenn anarchistisch.ch twittert und somit einen ultrakapitalistischen kanal verwendet, um die "missionen" an die frau und an den mann zu bringen. konsequenz sieht anders aus!
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Holch
01.05.2018 18:44registriert November 2017
...kann mir eigentlich irgend jemand erklären,wieso der 1.mai im Kanton Bern kein gesetzlicher Feiertag ist und ich schufften muss?
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