Schweiz
Gesellschaft & Politik

«Es war Kriegszustand. So etwas habe ich noch nie erlebt»

Die Causa Müller geht in eine weitere Runde.
Die Causa Müller geht in eine weitere Runde.Bild: KEYSTONE
Geri Müller

«Es war Kriegszustand. So etwas habe ich noch nie erlebt»

Einmal mehr stellte sich Geri Müller heute im SRF den Fragen zum #Gerigate. Bevor es in der «Rundschau» zur Sache ging, haben Twitteruser bereits die Klingen gekreuzt. In der Sendung selbst zeigte sich Müller kämpferisch und ging mit den Medien hart ins Gericht.
10.09.2014, 22:1411.09.2014, 08:19
Claudio Gagliardi
Claudio Gagliardi
Redaktor
Claudio Gagliardi
Folge mir
Mehr «Schweiz»

Am Nachmittag twitterte der «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz:

Die Antwort folgte prompt:

Brotz konterte:

Und erhielt Rückendeckung:

Sogar die Billag-Gebühren wurden ins Feld geführt:

Die selbe Dame forderte während der Sendung dann auch den Rücktritt von Geri Müller.

Müller will Vertrauen zurückgewinnen

Dann folgt die Sendung. Zuerst fasste die Redaktion in einem Beitrag den Fall Müller zusammen. (Nackt)-Selfies, erste Medienberichte, öffentliche Entschuldigung und zuletzt der Dossierentzug durch die Badener Stadtregierung.

Dann wird Müller vom gewohnt unzimperlichen Moderator Sandro Brotz in die Mangel genommen. Er wolle sich Zeit geben um das verlorene Vertrauen wieder zu gewinnen, sagt Müller. Er kehre auch nicht aus finanziellen Beweggründen in seine beiden Ämter (Stadtrat und Nationalrat) zurück.

Über die derzeitige Situation im Stadtrat wollte Müller, trotz mehrmaliger Nachfrage des Moderators, mit Verweis auf die laufenden Mediation partout keine Antwort geben.

Kinder hatten es besonders schwer

Im zweiten Teil des Gespräches wollte Sandro Brotz wissen, ob Müller Strafanzeigen wegen Persönlichkeitsverletzung einreichen werde. Dies sei laut Müller denkbar, aber die Abklärungen seien noch im Gange und ein Entscheid werde erst noch fallen. Müller erzählt jedoch vom Klima der Angst, wenn plötzlich private Dinge ausgeplaudert werden. Da müsse man sich an Grundrechte halten.

Besonders für seine Kinder seien die letzten Wochen sehr hart gewesen, sagt Müller. Journalisten hätten richtiggehend Jagd auf diese gemacht, hätten Personen aus der Verwaltung angesprochen und hätten zum Teil abgeschüttelt werden können. Das seien Kriegszustände gewesen, so etwas habe er noch nie erlebt, so Müller.

Müller ist der Überzeugung, dass die ganze Kampagne von vier bis fünf Leuten eingefädelt wurde. Es sei problematisch, wenn einfach ein paar Leute eine Neuwahl erzwingen könnten.

Brotz stellte auch die Frage, ob Müller nun den Winkelried spiele und die Gesellschaft vor Ähnlichem schützen wolle. Er habe diverse Rückmeldungen von Personen bekommen, die sagten, wenn die Öffentlichkeit dies oder jenes von ihnen wüsste, hätten sie auch ein Problem. Müller schliesst mit dem Satz, dass Denunziationsideen nicht toleriert werden dürfen.

Die Zusammenfassungen auf Twitter

Mehr zum Thema

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Online-Demütigung: Männer verbreiten Nacktfotos und Telefonnummern von Frauen auf Telegram
Männer stellen vermehrt Nacktbilder von Frauen, die sie kennen, ins Internet – zusammen mit ihren Telefonnummern. Obwohl es auch in der Schweiz Betroffene gibt, ermittelt die Polizei nicht proaktiv.

Wenn etwas eskaliert, folgen Taten. Doch was, wenn sich bereits eine Eigendynamik entwickelt hat?

Zur Story