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Grosses Scheitern bei «Hallo SRF»: Direktor Matter meidet alles Heikle und Moderator Projer tut nichts 

In der Sendung «Hallo SRF» beantwortete SRF-Direktor Ruedi Matter die heiklen Fragen der geneigten Gebührenzahler nicht. Durch die Sendung führte «Arena»-Moderator Jonas Projer. Die Diskussionen drehten sich hauptsächlich um Musikstile, Krimi-Trailer und Sendungsverspätungen. 
11.11.2015, 19:5312.11.2015, 06:16
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<strong>Fazit: Ein weiteres Kommunikations-Eigengoal der SRG</strong>
«Hallo SRF», die Sendung, die es nur gibt, weil die SRG bei der RTVG-Abstimmung im Juni komplett abgestraft worden ist, hat sich spätestens nach der vierten Zuschauerfrage als bemühend-volksnahe PR-Aktion in eigener Sache erwiesen. Moderator Jonas Projer hat zu Protokoll gegeben, er und sein Team hätten im Vorfeld über 6000 Fragen und Reklamationen zur Tätigkeit von SRF erhalten. In der Sendung sind dann hauptsächlich Beschwerden über Pünktlichkeit, technische Fragen zu DAB+ und die Redefrequenz von Fussballkommentatoren behandelt worden. Die Fragen, deretwegen die SRG unter anderem an der Urne abgestraft worden ist, fallen unter den Tisch. SRF-Direktor Ruedi Matter will über die Gebührenverwendung und politische Ausrichtung der Redaktionen nicht sprechen. Er gibt Standard-PR-Antworten, Projer hakt nicht nach und Zuschauer, die hätten nachhaken können, sind nicht eingeladen worden. Es wäre verwunderlich, wenn sich nach dieser Sendung viele kritische SRF-Zuschauer und -hörer ernster genommen fühlten, als vor dieser Sendung.

Auch lesen: «Die SRF-Kostentransparenz ist ein Eigengoal...»
Die Instant-Sendekritik ist nidesoguet...







Redaktion der «Rundschau» hat Maulwurf eingeschleust
Die für Hartnäckigkeit bekannte Redaktion der «Rundschau» betreibt offensichtlich Schleichwerbung in «Hallo SRF». Eine Teenagerin im Publikum verlangt, dass die «Rundschau» tagsüber wiederholt wird, weil 21.00 Uhr abends zu spät sei, sie aber trotzdem unbedingt Rundschau schauen müsse und ihr Internet zu langsam sei. Ingesamt nicht sehr glaubwürdig. Matter merkt nichts!

Kann man mal machen: Den Moderator ignorieren
Die Telefonisten-Moderatoren sind sehr beschäftigt. Thomas Bucheli will nicht mit Projer sprechen. Lieber mit dem Anrufer. Hier wird der Gebührenzahler noch ernst genommen.
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Scheitern live: «Wir legen die Gebühren nicht fest»
Jetzt tut er es wieder: Matter will sich nach dem Technokraten-Warm-Up über die entscheidende Frage nach der Höhe der Gebühren nicht mit den Zuschauern unterhalten. Die Gebühren sänken und diese lege der Bundesrat fest. Ende der Diskussion. Beziehungsweise: «Wir machen mit den Gebühren sehr effizient Radio und Fernsehen.» Widerspruch gibt es nicht. Von wem auch. Die bereits im Vorfeld kritisierte Übungsanlage, in der Projer seinen Chef in die Pfanne hauen soll, scheitert. Live.
Es gibt eine Zeit zu reden...
... und eine Zeit zu schweigen. Das weiss auch Ruedi Matter. Auf die Frage zu politisch unausgewogener Berichterstattung antwortet Matter sehr knapp. Die Standards seien streng. Zu technischen Fragen wie Musik-Komprimierung, DAB+, Voice-Over und sonstige Tech-Fragen antwortet Matter ausführlichstens. Damit tut er sich keinen Gefallen. Der Technokrat drückt sich vermutlich um alle Fragen, an deren Antworten ihn Nathalie Rickli und Gregor Rutz aufhängen können. Feigheit vor dem Feind!
Gute Frage...
«Krimi-Trailer vor Gute-Nacht-Geschichte gibt Verweis»
Ruedi Matter wird jetzt das erste Mal streng. Auf die Frage einer Zuschauerin, warum vor der Gute-Nacht-Geschichte für die Kinder Trailer für «Gewalt-Krimis» mit «Blutvergiessen und Kopf abschlagen» liefen, sagt Matter: «Das war ein Fehler, das darf nicht passieren, wenn das passiert, gibt es einen Verweis.»
«WARUM FANGEN DIE SENDUNGEN NIE PÜNKTLICH AN?!»
Warum die Sendungen nie püntklich anfingen, fragt eine geneigte Gebührenzahlerin. Antwort Matter: «Wenn man eine halbe Minute zu spät dran ist, dann rundet man gleich auf die nächsten fünf Minuten auf, mit dem Zuspätsein. Weil die Leute warten lieber zwei Minuten, als dass sie zwei Minuten zu spät zur Sendung kommen.»
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Das Rage-Level steigt
Dieser Herr findet den Volume-Knopf am TV nicht. Nie. Und vermisst deshalb die ruhigen Passagen während der Fussballspiele, weil die Sportkommentatoren immer schnorren. Die Service-Public-Debatte rollt zögerlich an. Sehr zögerlich.
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Der Kommentar-Hasser: Will Ruhe beim Fussball-Spiel. Kern und Ruefer schwatzen ihm zuviel.
Der EISBRECHER!
SRF-Direktor Matter betritt die Bühne. Allein steht er hinter seinem Pültlein. Und die erste Frage folgt sogleich: Warum gibt es Unterbrecherwerbung? Wo die SRG doch Gebühren habe?! Antwort Matter: «Damit wir ein gutes Programm bieten können.» Diese Antwort ist so originell, wie die zweite Frage: «Warum schnorren die Sportkommentatoren immer?»
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Das ist nicht Herr Matter, das ist der Fragesteller.
Projer stachelt das Publikum an: «Gehen Sie fadengrad drauf, was SRF besser machen soll»
Jonas Projer hat kurz vor der Live-Schaltung das Publikum aufgefordert, nicht zu zurückhaltend zu sein. Sie sollen Fragen stellen, sie sollen Reklamationen anbringen. Er selber habe keine Kärtlein und Plänlein, die ihn durch die Sendung führten, das Publikum müsse dafür sorgen, dass es ein Erfolg werde. «Der Pilot dieser Sendung ist heute, live auf dem Sender testen wir jetzt mal, ob das funktioniert», sagt Projer. Die Menschen lachen. Dann fragt Projer, wer allenfalls bereit wäre, in der Sendung etwas ins Mikrofon zu sagen. Diese Leute sollen aufstrecken. Jetzt lachen die Leute nicht mehr.
Die Frage-Empfänger
Ausgewählte SRF-Gesichter werden Fragen für Ruedi Matter entgegennehmen. Ihre Plätzlein sind parat.

Twitter-Queen von SRF betreut Social-Media-Anfragen
Steffi Buchli ist eine der aktivsten Twittererinnen im Leutschenbach. Deshalb betreut sie auch die Inputs, die über Social Media in die Sendung einfliessen. Das übliche «Twitter-Tussi» scheint frei zu haben.

Die 250 Zuschauer strömen ins Studio
250 Zuschauer habe SRF-Direktor Ruedi Matter ausgesucht, die in der Sendung dabei sein dürfen. Berichtet jedenfalls der Blick. Wie dem auch sei: Sie folgen der Einladung.

Gretchenfrage «Glanz und Gloria»: Meinen es Matter und Projer ernst?
Heute Abend wird sich zeigen, wie ernst es SRF-Direktor Ruedi Matter und «Arena»-Moderator Jonas Projer damit meinen, einen ernsthaften Beitrag an die sogenannte «Service-Public-Debatte» leisten. Wird Matter auch die ganz kritischen Fragen beantworten? Etwa jene, wieviel man sich die Live-Sportberichterstattung kosten lässt? Oder wieviel die Moderatoren mit Privatmoderationen dazu verdienen? Oder die Boulevard-Gretchenfrage: Wieviel kostet eine Sendung «Glanz und Gloria»?
Annina Frey
Moderatorin &quot;glanz &amp; gloria&quot;
2015

Copyright: SRF/Oscar Alessio
NO SALES
NO ARCHIVES

Die Veröffentlichung im Zusammenhang mit Hinweisen auf die Programme von Schweizer Radi ...
Sofort-Massnahme: Sendungskosten publizieren
Der Kritik an der Kostenintransparenz bei der SRG und insbesondere den Debatten, ob einzelne Formate und Sendungen der Definition des Service Public entsprechen, trat SRF diesen Herbst entgegen. Sie veröffentlichte die Kosten einzelner Sendungen. Die Kritiker aber waren weiterhin nicht zufrieden. watson selbst bezeichnete die Aktion als Eigengoal.

Hier spricht der Chef!
In Kürze wird Ruedi Matter, der Direktor Schweizer Radio und Fernsehen, sich in der Sendung «Hallo SRF» den Fragen der Zuschauer stellen. Hintergrund der Sendung ist der knappe Ausgang der Abstimmung über das Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) im Juni. Nur wenige Tausend Stimmen entschieden zugunsten eines neuen Finanzierungsmodells der SRG, wonach künftig alle Haushalte Gebühren zahlen müssen, unabhängig davon, ob sie die Programme der SRG über Radio oder Fernsehen konsumieren.
Ruedi Matter, Direktor Schweizer Radio und Fernsehen, referiert anlaesslich der Jahrespressekonferenz am Dienstag, 13. Januar 2015, in Zuerich. (KEYSTONE/Steffen Schmidt)
Bild: KEYSTONE

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19 Kommentare
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Der Halunke
11.11.2015 20:45registriert August 2015
mein highlight bisher: die frau die das türkische staatsfernsehen als gutes beispiel anführt...
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Illuminati
11.11.2015 22:07registriert März 2015
Habe nur kurz reingezappt, aber lustig fand ich die Frau, welche fand, dass es doch keine Kommentatoren brauche bei Sportsendungen, zum Beispiel den Günthard😂😂
Also die Sendungen ohne Kommentatoren stelle ich mir sehr prickelnd vor moll😋
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FlorianH
11.11.2015 20:50registriert November 2014
Also ich muss da herrn matter doch ein bisschen schützen: er drückt sich nicht vor den schwierigen fragen, aber von den dummen...#türkischestv
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