Schweiz
Medien

Eskalation zwischen Köppel und Schawinski: Das Duell «Roger gegen Roger» jetzt vor Gericht – im Fall Sarasin

Schawinski gegen Köppel: Das Duell vor Gericht.
Schawinski gegen Köppel: Das Duell vor Gericht.
radio1

Eskalation zwischen Köppel und Schawinski: Das Duell «Roger gegen Roger» jetzt vor Gericht – im Fall Sarasin

13.09.2015, 09:0113.09.2015, 10:13
Mehr «Schweiz»

Nach vier Jahren letzte Woche das überraschende Ende der Talkshow «Roger gegen Roger» von Radio1: Sein Gegner Roger Köppel, Chefredaktor der «Weltwoche» und SVP-Nationalratskandidat, sei den Zuhörern nicht mehr zumutbar gewesen, begründete Roger Schawinski seinen Entscheid. Besonders bezüglich Flüchtlingsthemen sei Köppel zu extrem.

Manch einer rieb sich die Augen ob der Absetzung einer Sendung, bei der Streit und heftige Diskussionen Programm war, und witterte andere Gründe dafür. Wie die «SonntagsZeitung» nun schreibt, gibt es diese auch. Hintergrund ist der Fall Sarasin, der die Weltwoche im vergangenen Oktober publik machte. Sie warf dem Geschichtsprofessor Philipp Sarasin, der an der Universität Zürich doziert, vor, im Berufungsverfahren 2010 seine Liebesliaison mit der Kandidatin Svenja Goltermann verschwiegen zu haben. 

Sarasin hat diese Vorwürfe stets bestritten. Die Beziehung zu Goltermann habe erst 2013, also nach abgeschlossenem Berufungsverfahren, begonnen. Sarasin und Goltermann klagten gegen den Autor des Artikels wegen Ehrverletzung und Persönlichkeitsverletzung, gegen den Verlag mit einer Zivilklage. Auch ein Expertenbericht hat den Zürcher Geschichtsprofessor vom Vorwurf freigesprochen, beim Berufungsverfahren seine Geliebte bevorzugt zu haben.

Die Weltwoche muss ihre Vorwürfe belegen können, ohne dabei den journalistischen Quellenschutz zu verletzen. Das kann für den Verlag teuer werden. 

Schawinski und Sarasin gut befreundet

Nun kommt Schawinski ins Spiel. Laut mehreren Quellen, so schreibt die «SonntagsZeitung», habe Schawinski, der mit Sarasin gut befreundet ist, mit ihm auch schon die Ferien verbracht hat, Köppel nach einer Sendung verraten, dass Sarasin und Goltermann bereits vor dem Berufungsverfahren eine Affäre gehabt hätten.

Köppel will Schawinski als Zeugen vorladen, um damit die Weltwoche zu entlasten. Zwei Wochen nach der Anrufung des Gerichts verkündete Schawinski das Ende der Sendung.

Roger Schawinski bestreitet, eine solche Aussage je gemacht zu haben: «Köppel unterstellt mir die angebliche Weitergabe von Gerüchten, um so seine Haut zu retten. Das ist mehr als durchsichtig und unterstreicht die miserable Quellenlage für seine Kampagne gegen Philipp Sarasin und Svenja Goltermann.» Diese Tatsache habe aber nichts mit der Absetzung der Sendung zu tun.

Roger Köppel wollte sich dazu nicht äussern. Er sei im Wahlkampf und äussere sich nur zu «Sachthemen», wird er in der «SonntagZeitung» zitiert. (kub)

Dir gefällt diese Story? Dann like uns doch auf Facebook! Vielen Dank! 💕

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Die Super-Schweizer
13.09.2015 11:10registriert Dezember 2014
Ist ja schon lange bekannt, dass die Weltwoche keine journalistischen Standards einhält. Das nennt man dann "Lügenpresse". Für Köppel bitte jetzt "die volle Härte de Gesetzes"!
3419
Melden
Zum Kommentar
3
14-jähriger Töfflifahrer kollidiert in Olten SO mit LKW – schwer verletzt

Bei der Kollision mit einem Lastwagen ist am Dienstag in Olten SO ein 14-jähriger Mofalenker schwer verletzt worden. Ein Rettungshelikopter flog den Schüler in ein Spital. Die Polizei klärt den Unfallhergang ab.

Zur Story