Die SRG rechnet mit einem Abbau von 250 Stellen, wie sie am Dienstag mitteilte. Vorrangig seien Stellen in Verwaltung, Informatik und Produktion betroffen. Auch Abstriche im Programm seien unvermeidlich. Die SRG bot 2014 schweizweit 5'253 Vollzeitstellen an – 1622 beim Schweizer Radio und Fernsehen, 1584 beim französischen RTS und 1100 beim italienischen RSI.
Die SRG reagiert damit auf Einsparungen von 40 Millionen Franken, die sie ab 2016 jährlich infolge der wegfallenden Mehrwertsteuern und wegen des höheren Gebührenanteils von Regionalsendern vornehmen muss, den die Schweizer Stimmbürger mit der Annahme des RTGV im letzten Frühling beschlossen haben.
Darauf weist auch das Schweizer Syndikat der Medienschaffender (SSM) in ihrem Communiqué vom Dienstagmorgen hin: «Nun ist es offiziell: Unglaubliche 250 Stellen sind von den Sparmassnahmen bei der SRG bedroht. Sparmassnahmen welche notabene nicht die SRG mit unsorgfältigem Wirtschaften verschuldet hat, sondern fremdbestimmt sind», schreibt die Gewerkschaft.
Das SSM werde bis zum 6. November 2015 in Absprache mit den Mitarbeitenden Alternativvorschläge prüfen, um möglichst viele Stellen und Arbeitsplätze zu retten, teilt das Syndikat mit.
In der Deutschschweiz dürften bei SRF und der Tochtergesellschaft TPC zusammen voraussichtlich 102 Vollzeitstellen betroffen sein, bei RTS in der französischen Schweiz 74 Stellen, bei RSI in der italienischen Schweiz 49 Stellen, bei der Generaldirektion 20 Stellen. Die kleinen Unternehmenseinheiten – das rätoromanische RTR und die Internet-Auslandplattform SWI swissinfo.ch – tragen mit eingehenden betrieblichen Massnahmen zum Sparprogramm bei; ein allfälliger Stellenabbau soll minim bleiben.
Die Gründe des Sparprogramms sind die Mehrwertsteuer und der höhere Anteil von Lokal- und Regionalsendern an den Gebühreneinnahmen. Das Bundesgericht hatte am 13. April 2015 entschieden, die Gebührenzahler müssten keine Mehrwertsteuer zahlen. Künftig muss die SRG die Mehrwertsteuer aus eigenen Mitteln begleichen. Das kostet die SRG jährlich 35 Millionen Franken.
Das revidierte Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) sieht zudem vor, dass der Anteil der Lokal- und Regionalsender an den Gebühreneinnahmen von heute 4 auf bis zu 6 Prozent steigt. Das UVEK hat angekündigt, dass diese privaten Anbieter rasch mehr Geld erhalten, wenn Mitte 2016 das Gesetz in Kraft tritt; offen ist die genaue Höhe. Das mindert die SRG-Einnahmen jährlich um mindestens 5 Millionen Franken, wie die SRG schreibt. (rar/sda)
1'622 Stellen bei SRF für 4'550'00 Deutschschweizer.
Sparpotenzial ist somit offensichtlich.
Lieber die Vielfalt und den Umfang des Programms, als die Mitarbeiter und somit die Qualität des Programms reduzieren, liebe SRG.
PS: Aber bitte trotzdem Oliver Borer auch gerade entlassen, auch wenn er wohl eine Sparmassnahme ist (billig). Seit er den Sport moderiert, lese ich lieber Bücher.
Konsequenz: Noch mehr nervende Werbung und noch mehr Trash-TV.
So und jetzt: Her mit den Blitzen!!! 😜