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Ausländerstatistik 2016: Weniger Einwanderung, mehr Auswanderung

Ausländerstatistik 2016: Weniger Einwanderung, mehr Auswanderung

26.01.2017, 15:3026.01.2017, 15:48
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Die Einwanderung von Ausländerinnen und Ausländern ist seit drei Jahren rückläufig. Im vergangenen Jahr war der Wanderungssaldo über 15 Prozent tiefer als 2015 und betrug 60'262 Menschen. Es wurden mehr Menschen eingebürgert.

5 Prozent weniger Einwanderung

2016 wanderten insgesamt 143'100 Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz ein, was im Vorjahresvergleich einer Abnahme um knapp fünf Prozent entspricht, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) zu seiner am Donnerstag veröffentlichten Ausländerstatistik schreibt.

5.6 Prozent mehr Auswanderung

Gleichzeitig hat die Auswanderung um 5.6 Prozent auf 77'590 Menschen zugenommen. Die Differenz von rund 5000 Personen ergibt sich wegen technischer Anpassungen.

1.3 Prozent mehr Einbürgerungen

Eingebürgert wurden im vergangenen Jahr 41'127 Menschen, 1.3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Einbürgerungen auf ordentlichem Weg nahmen um 3.2 Prozent auf 32'152 zu, erleichterte Einbürgerungen und Wiedereinbürgerungen nahmen dagegen um 4.7 Prozent auf 8975 ab.

Italiener vor Franzosen und Deutschen

Im vergangenen Jahr waren mit 4928 Menschen ebenfalls die italienischen Staatsangehörigen die Gruppe mit der grössten Bestandeszunahme. Es folgten Frankreich mit 4244 Personen und Deutschland mit 3158 Personen.

Weniger Serben, Türken und Kroaten

Am stärksten rückläufig war die Bevölkerungszahl von Staatsangehörigen aus Serbien (minus 1003), der Türkei (minus 566) und Kroatien (minus 522). (sda)

47 Prozent kommen wegen Arbeit

Wie bereits im Vorjahr war auch letztes Jahr die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit mit rund 47 Prozent der wichtigste Einwanderungsgrund.

31 Prozent wegen Familiennachzug

An zweiter Stelle folgte der Familiennachzug mit 31 Prozent. Darin inbegriffen ist laut SEM auch der Familiennachzug von Schweizerinnen und Schweizern.

2'029'527 Ausländer

Die Mehrheit der Ausländerinnen und Ausländer stammte aus den EU-17/EFTA-Staaten, also den sogenannten alten EU-Ländern, Malta, Zypern und den EFTA-Staaten. Ende 2016 lebten 1'390'405 Bürgerinnen und Bürger der EU-28/EFTA-Staaten und 639'122 Drittstaatsangehörige in der Schweiz, wie das SEM weiter schreibt. Insgesamt waren dies 2'029'527 Ausländerinnen und Ausländer.

318'653 Italiener

Die Gruppe der italienischen Staatsangehörigen war 2016 mit 318'653 Personen die grösste.

304'706 Deutsche

Die zweitgrösste Ausländergruppe bildeten die deutschen Staatsangehörigen mit 304'706 Menschen.

269'521 Portugiesen

An dritter Stelle liegen die Portugiesinnen und Portugiesen mit 269'521 Menschen. 

(sda)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wilhelm Dingo
26.01.2017 15:54registriert Dezember 2014
Der Titel suggeriert dass mehr Menschen auswandern als einwandern...Es wandert pro Jahr immer noch eine Stadt von der Grösse Luganos ein. Das heisst jedes Jahr ein Lugano mehr! Seit 2011 ist mehr als die Bevöklerung der Stadt Zürich zusätzlich in den Schweiz gekommen. Das ist schon krass.
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Watson - die Weltwoche der SP
26.01.2017 15:51registriert September 2016
Bundesrat anno 2000 zur Abstimmung betreffend der Personenfreizügigkeit: Es werden sich maximal 10'000 EU-Bürger zusätzlich in der Schweiz niederlassen.
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Thinktank
26.01.2017 17:42registriert Oktober 2016
Wie wohl der Saldo der Sozialhileempfänger aussieht? Viele rein, nix raus?
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