Früher war nicht alles besser, aber manches war einfacher: Wer in der Migros einkaufen ging, schnappte sich einen Wagen und los ging's.
Dann kam die asoziale Wende und einige nahmen den Einkaufswagen mit nach Hause oder liessen ihn im Nirgendwo zurück.
Die Migros reagierte, indem sie ihre Wagen aneinanderkettete und ein Depot in Form eines Zweifränklers einführte. Wer kein passendes Kleingeld zur Hand hatte, konnte an der Kasse wechseln.
Dann kam die kriminelle Jahrtausendwende: «Es gab in der Migros damals diverse Vorfälle mit Trickbetrügern, die beim Geldwechseln betrogen haben», sagt Migros-Sprecher Francesco Laratta gegenüber watson.
Der orange Riese reagierte erneut, diesmal mit einer internen Vorschrift, die es Mitarbeitern an der Kasse untersagt, Geld zu wechseln. Heute kann Kleingeld nur noch an Automaten gewechselt werden. Wer eine Zwanzigernote einführt, erhält zehn Zweifränkler zurück. Diese nach dem Einkauf wieder in eine handliche Note zurückzuwechseln, ist nicht möglich. Weder an einer der Kassen noch beim Kundendienst.
«Diese Sicherheitsmassnahmen gelten in allen Filialen der Genossenschaft Migros Zürich, es handelt sich hierbei um eine allgemeine Vorschrift», so Laratta. Ausnahmen seien möglich, lägen aber in der Verantwortung der Mitarbeiter. Bei Betrug hafte allerdings weiterhin die Migros Zürich.
Beim Coop sieht es ähnlich aus: «Auch bei uns empfehlen wir dem Kassenpersonal, kein Kleingeld zu wechseln. Es sei denn, es geschieht während des Zahlens an sich», erklärt Sprecherin Nadja Ruch. Kleingeld für den «Wägeli-Franken» könne beim Kundendienst oder am Kiosk gewechselt werden.
Es gibt eine Lösung, die Detailhändlern Sicherheit und Kunden den Einkaufskomfort erhält: Kreditkarten und Münzattrappen.