Schweiz
Natur

Saas-Grund: Der Triftgletscher ist nicht mehr gefährlich

Der Triftgletscher oberhalb von Saas-Grund, am Mittwoch, 6. September 2017. Weil am Triftgletscher ein groesserer Gletscherabbruch droht, haben die Behoerden die Evakuierung eines darunterliegenden Wo ...
Blick auf den Triftgletscher.Bild: KEYSTONE

Aufatmen in Saas-Grund: Der Triftgletscher ist nicht mehr gefährlich

11.09.2017, 13:1611.09.2017, 13:43
Mehr «Schweiz»

Am Triftgletscher oberhalb von Saas-Grund VS ist in der Nacht auf Montag das letzte instabile Stück Eis abgebrochen. Der Gletscher stellt damit keine Gefahr mehr dar. Die Überwachung wurde aufgehoben.

Der Triftgletscher werde in den nächsten Jahren keine Probleme mehr machen, sagte Pascal Stoebener, Chef der Sektion Naturgefahren beim Kanton Wallis, am Montag zur Nachrichtenagentur sda. Das letzte Drittel des abrutschenden Materials sei in der Nacht auf Montag heruntergekommen, ohne dass es Schäden gegeben habe.

Die Radarüberwachung habe aufgehoben werden können, ein Teil der Kameras bleibe aber zur weiteren Beobachtung an Ort und Stelle. In Zukunft werde der Triftgletscher auf die gleiche Art überwacht werden wie die übrigen 80 Walliser Gletscher, die eine potenzielle Gefahr darstellten, aber nicht kritisch seien, erklärte Stoebener.

Der Triftgletscher war laufend überwacht worden. Nachdem es Anzeichen für einen Abbruch gegeben hatte, hatten Spezialisten der ETH Zürich (ETHZ) letzte Woche eine Radaranlage installiert. Diese zeigte verstärkte Bewegungen an der Gletscherzunge an.

Aufgrund dieser Beobachtungen hatten die Behörden am letzten Samstag entschieden, die rund 220 in der Gefahrenzone von Saas-Grund lebenden Personen zu evakuieren. Die Bergbahnen wurden geschlossen und die Wanderwege gesperrt.

Am Sonntagmorgen brachen dann zwei Drittel der instabilen Gletschermasse in mehreren Etappen ab und blieben auf dem Gletscher liegen. Das bewohnte Gebiet blieb verschont. Die Evakuierten konnten bereits am Sonntag wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Bisgletscher könnte der nächste sein

In der Schweiz gibt es zurzeit zwei Gletscher, die verstärkt überwacht werden, wie Martin Funk, Glaziologe an der ETHZ, am Sonntag dem Schweizer Fernsehen sagte. Neben dem Triftgletscher ist dies der Bisgletscher oberhalb Randa VS im Mattertal. Ein Abbruch könnte auch hier potenziell bis zum Dorf hinunter kommen. (sda)

Video der Woche: 29 Wörter, die auf St.-Galler-Deutsch herrlich klingen

Video: watson/Emily Engkent, Lena Rhyner
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Wo die 800'000 Auslandschweizer wohnen – und in welchen 5 Ländern KEIN EINZIGER
Die Schweiz ist eine Nation von Auswanderinnen und Auswanderern. Diesen Schluss legt die Auslandschweizerstatistik nahe. Die Schweizer Gemeinde im Ausland wuchs 2023 um 1,7 Prozent. Nahezu zwei Drittel davon leben in Europa.

Am 31. Dezember 2023 waren 813'400 Schweizerinnen und Schweizer bei einer Vertretung im Ausland angemeldet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. 2022 war die Auslandschweizer-Bevölkerung noch um 1,5 Prozent gewachsen.

Zur Story