Vergangene Woche machte die «Schweiz am Sonntag» publik, dass die Schweizer Band Mordkommando in ihren Songs gegen Schweizer Prominente – aber auch gegen Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Zürich hetzt. Jetzt hat der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) bei der Zürcher Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen Rassendiskriminierung eingereicht, wie der «Tages Anzeiger» schreibt. Dies gegen Unbekannt – bislang ist unklar, wer hinter der Band Mordkommando steckt.
Explizit antisemitisch ist das Lied «Bomben auf Wiedikon» aus dem Jahr 2014. Es handelt von der Zerstörung des Zürcher Quartiers, in dem viele orthodoxe Juden leben. Ein weiterer Song widmet sich dem Zürcher Anwalt und SIG-Präsidenten Herbert Winter. «Du Judensau sollst endlich sterben», schreit ein Unbekannter ins Mikrofon. Er sei «einer von vielen, die bald auf der Schlachtbank liegen» würden. Daraufhin ist zu hören, wie weitere Exponenten der SIG bedroht werden.
Der SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner betont gegenüber dem «Tages Anzeiger»: «Wir sind uns bewusst, dass die Neonazis die Medienpräsenz, die mit ihren Provokationen einhergeht, für ihre Zwecke nutzen wollen.» Doch habe sich die Band mit ihrer Hetze und den Morddrohungen gegenüber Exponenten des SIG strafbar gemacht. (rwy)