Schweiz
Religion

Politik: Nationalrat nimmt Moscheen und Imame ins Visier

ARCHIV - ZUR FRAGESTELLUNG DES STAENDERATS AN DEN BUNDESRAT, WAS DER BESSERE SCHUTZ VON RELIGIOESEN GEMEINSCHAFTEN IN DER SCHWEIZ VOR TERRORISTISCHER UND EXTREMISTISCHER GEWALT FUER ZUSAETZLICHE KOSTE ...
Bild: KEYSTONE

Nationalrat nimmt Moscheen und Imame ins Visier 

26.09.2017, 13:3226.09.2017, 13:38
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Islamische Gebetsstätten und Imame sollen keine Gelder mehr aus dem Ausland annehmen dürfen. Der Nationalrat hat am Dienstag eine Motion von Lorenzo Quadri (Lega/TI) mit 94 zu 89 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen.

Quadri schwebt eine Regelung vor, wie sie bereits in Österreich gilt. In dem Nachbarland dürfen islamische Gebetsstätten und Imame keine Gelder aus dem Ausland annehmen. Auch sind sie verpflichtet, Herkunft und Verwendung der Finanzen offenzulegen. Imame müssen ihre Predigt zudem in einer Landessprache halten.

Im Visier hat Quadri vor allem die türkische Regierung. Diese soll 35 Moscheen und islamische Zentren in der Schweiz finanzieren. Quadri fürchtet, dass die Gelder dafür verwendet werden, den radikalen Islam zu propagieren.

Der Bundesrat stellte sich gegen die Motion. «Wir dürfen muslimische Gemeinschaften und Imame nicht diskriminieren und unter Generalverdacht stellen», mahnte Justizministerin Simonetta Sommaruga. Der Vergleich mit Österreich hinke. Dort würden islamische Religionsgemeinschaften unter bestimmten Voraussetzungen anerkannt. In der Schweiz habe dies noch kein Kanton getan. Man könne nicht Pflichten ohne Rechte einfordern.

Nach Ansicht des Bundesrates lassen sich die Risiken, die von extremistischen islamistischen Predigern und Gemeinschaften ausgehen, mit dem geltendem Recht bekämpfen. Allenfalls könnten die Gesetze punktuell verschärft werden, schrieb der Bundesrat in seiner Antwort. Über die Motion entscheidet nun der Ständerat. (nfr/sda)

«Historisches Verbrechen»

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dracului
26.09.2017 16:56registriert November 2014
Auch wenn weltweit muslimische Extremisten Terror verursachen, gibt sich die Schweiz weiterhin gelassen. Die "geltenden Gesetze" konnten die Misere in Winterthur nicht erkennen, die fehlende Integration von Ramadan in Biel wurde nicht erkannt oder an den Empfang von Sozialhilfe geknüpft, Lies-Aktionen endlich verbieten? und gerade heute wurde bekannt, dass die IZRS-Führung keine Steuern zahlt (aber ihr Studium der Islamwissenschaften auf Staatkosten machte). Warum brauchen Hunde Maulkörbe, wenn doch alle nur spielen wollen?
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gnp286
26.09.2017 16:18registriert Oktober 2016
Richtig so.
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Barracuda
26.09.2017 16:54registriert April 2016
Na dann hoffen wir, dass der Ständerat ähnlich vernünftig entscheidet. Wobei ich nicht allzu zuversichtlich bin, da im Nationalrat tatsächlich 89 Mitglieder gegen diese Motion gestimmt haben. Das wären endlich mal griffige und längst fällige Massnahmen.
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