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Sexismus-Vorwurf an die SBB – «schlaue Füchsinnen» Aktion polarisier

Sexismus-Alarm bei den SBB – die «schlauen Füchsinnen» finden nicht alle toll

10.08.2017, 12:2810.08.2017, 14:26
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Die SBB hat junge Akademikerinnen gesucht, die als «schlaue Füchsinnen» für Entlastungszüge während der Hauptverkehrszeit werben. Die Suche war bereits erfolgreich, zahlreiche Studentinnen meldeten sich. Terre des Femmes bezeichnet die Aktion als fragwürdig.

Zwanzig Frauen hätten sich bisher auf das Stelleninserat gemeldet, teilte ein SBB-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Zwei Personen brauche es für diese Aktion. Mit Betonung auf Personen: «Es dürfen sich selbstverständlich auch Füchse melden.»

Ob sich diese in das Kostüm werfen würden, ist allerdings fraglich. Neben einem Fuchsschwanz müssen die «schlauen Füchse» nämlich auch einen Haarreif tragen, an dem Fuchsohren befestigt sind.

Die Organisation Terre des Femmes Schweiz hatte die Werbeaktion am Mittwoch gegenüber der «Handelszeitung» als «fragwürdig» und «sexistisch» bezeichnet. Dies vor allem deshalb, weil sich die Ausschreibung ausschliesslich an junge Frauen gerichtet habe, sagte Milena Wegelin von Terre des Femmes Schweiz gegenüber der sda.

Ob die ganze Aktion dann ebenfalls sexistisch wirke, könne zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht gesagt werden, sagte Wegelin weiter. Dies hänge nicht zuletzt davon ab, wie der Rest des Kostüms aussehe. Immerhin stünden Füchse für Schlauheit, nicht etwa wie Hasen.

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Sexistische Werbung sei in der Schweiz leider nach wie vor verbreitet. «Es ist wichtig, dass man darüber diskutiert», sagte Wegelin weiter. Es gebe aber noch viel gravierendere Fälle als diese Fuchs-Kampagne.

Start im zürcherischen Pfäffikon

Gemäss dem SBB-Sprecher startet die Fuchs-Aktion Ende August im zürcherischen Pfäffikon. Danach findet sie auch auf den Perrons von Bülach, Effretikon, Winterthur und Regensdorf statt. Für zwei Stunden im Fuchs-Kostüm erhalten die Studentinnen 150 Franken.

Die «schlauen Füchsinnen» sollen auf den Perrons auf und ab laufen und ein Plakat mit Tipps zum Pendeln in die Höhe halten. Wer die Entlastungszüge zur Hauptverkehrszeit nutze, habe Platz im Zug und sei ein «schlauer Fuchs», so die Werbebotschaft. (sda)

So poetisch zerstört diese Inderin sexistische Kackscheisse

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92 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kiril
10.08.2017 16:23registriert März 2016
Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass alles sexistisch ist 😓
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derEchteElch
10.08.2017 14:59registriert Juni 2017
Ach ja.. was diese Feministinnen wieder alles meinen..

Interessant, dass sie immer den Anspruch haben, für andere Frauen zu sprechen. Wer hat diese zur Stimme der Frau erklärt?
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Army Neilstrong
10.08.2017 14:30registriert April 2017
Sorry aber mit der Zeit übertreiben es die Frauenrechtler doch einfach.
Die Mädels melden sich freiwillig.
Es gibt doch für Terres des Femmes bestimmt wichtigere Punkte auf der Agenda als so etwas.
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