1.9 Milliarden Schweizer Franken: So viel zahlte die SBB für 62 neue Bombardier-Züge. Einsatzbereit wären bereits sechs davon. Für diese hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Bewilligung erteilt. Doch die SBB zögert aufgrund von nicht zufriedenstellenden Testfahrten, wie ein Bericht von Radio SRF zeigt.
Bei einer Testfahrt mit einem neuen Bombardier-Zug Ende letzten Jahres in Rohrschach, wollte die Test-Crew wieder zurückfahren. Doch die Crew musste sich in Geduld üben. Erst nach rund 40 Minuten rollte der Zug wieder zurück. Grund dafür: Die Software streikte und brauchte extrem lange, um wieder hoch zu fahren. Dies berichtet ein SBB-Lokomotivführer gegenüber Radio SRF.
Die Softwareprobleme seien kein Einzelfall. Zwar ist es normal, dass die Züge alle paar Tage, ähnlich wie bei einem Computer, neu hochgefahren werden müssen. In der Regel dauert ein Neustart aber nur kurz. Und nicht 40 Minuten.
Denn wenn es so lange dauert, um die Software neu zu starten, sei an einen pünktlichen Taktfahrplan kaum zu denken, sagte ein Lokführer, der anonym bleiben will.
Auf Anfrage von Radio SRF antwortete die SBB schriftlich: «Es ist die genuine Natur von Testfahrten, dass man die Fahrzeuge auf Herz und Nieren prüft, und dass man dabei Hinweise erhält, wo man was verbessern kann.» Und weiter: «Bekannt ist auch, dass der Zug zur Zeit noch nicht in allen Punkten auf dem Stand ist, wie wir ihn gemäss SBB-Anforderungskatalog bestellt haben.» Heisst also konkret: Bis die Züge tatsächlich in den Einsatz kommen, ist noch einiges an Geduld gefragt. (ohe)