Der Nachholbedarf beim Unterhalt des SBB-Schienennetzes ist grösser als bisher angenommen. Wichtigster Grund ist die starke Belastung: Die Geleise werden intensiv befahren, die Züge sind schwerer als früher und beschleunigen schneller.
Das zeigt der Netzzustandsbericht 2013, den die SBB am Mittwoch veröffentlicht haben. Demnach beläuft sich der Nachholbedarf beim Unterhalt des gesamten Bahnnetzes auf 2,3 Milliarden Franken. Im Bericht 2012 war noch von 1,8 Milliarden Franken die Rede gewesen.
Die Fahrbahn sei in den vergangenen Jahrzehnten im Verhältnis zur wachsenden Belastung zu wenig erneuert und unterhalten worden, schrieb die SBB im Communiqué zum Bericht. Dies hätten interne und externe Analysen gezeigt. Die Gleisanlagen könnten nicht wie bisher angenommen 37 Jahre, sondern nur 33 Jahre lang genutzt werden.
Seit 2013 überprüft die SBB den Zustand ihrer Gleisanlagen mit einem neuen Diagnosefahrzeug. Weil dieses präzisere Resultate liefern kann, wurden dreimal mehr Schäden an Schienen festgestellt wie im Vorjahr.
Vergangenes Jahr investierte die SBB 129 Millionen mehr in den Netzunterhalt als geplant. Im Netzzustandsbericht beurteilt die SBB Substanz, Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Infrastrukturanlagen.
2013 waren rund 71 Prozent in einem sehr guten oder guten Zustand und 22,5 Prozent in einem «mittleren» Zustand. 6,5 Prozent der Einrichtungen wurden als schlecht oder mangelhaft beurteilt. «Akut kritisch» war keine Anlage.
Der Bericht zeige damit insgesamt einen guten Zustand der SBB-Infrastrukturanlagen, schrieb die SBB dazu. Im Vergleich zum Vorjahr habe die Sicherheit leicht gesteigert werden können. Die SBB führt dies insbesondere auf den laufenden Ersatz der Zugsicherungsanlagen Signum und ZUB zurück. (dwi/sda)