Schweiz
SBB

Toilettenunterhalt kostet SBB zehn Millionen Franken jährlich

Jeannine Pilloud, Responsable Voyageurs CFF / SBB visite les toilettes handicape en deuxieme classe du nouveau train Duplex lors de la premiere presentation du nouveau train a deux etages de Bombardie ...
Teurer Unterhalt: Die Zugstoiletten werden jeden Tag mindestens einmal gereinigt. Bild: KEYSTONE

10 Millionen Franken – soviel kostet der Toilettenunterhalt die SBB jedes Jahr

31.12.2017, 17:1131.12.2017, 17:24
Mehr «Schweiz»

Die SBB investieren jährlich zehn Millionen Franken in die Instandhaltung der Zugtoiletten. Sie werden mehrmals täglich kontrolliert und mindestens einmal pro Tag gereinigt. Trotzdem muss das «stille Örtchen» zum Ärger der Reisenden manchmal geschlossen bleiben. 

Dies betreffe allerdings nur vier Prozent aller Zugtoiletten, teilte SBB-Sprecher Frédéric Revaz am Sonntag auf Anfrage mit. Er bestätigte zugleich eine Meldung der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche». In der Ausgabe hatten sich einige Passagiere über die mangelnde Sauberkeit und die Anzahl der Toiletten beschwert. 

SBB
AbonnierenAbonnieren

«Wir unternehmen viel, um die Verfügbarkeit und Sauberkeit der Toiletten zu verbessern», so Revaz. Die Reinigungsequipen seien in den vergangenen Jahren verstärkt worden. 

In den Toiletten der SBB wird die Spülung 135'000 Mal pro Tag betätigt. Störungen sind dabei vergleichsweise selten. Pro 7500 Spülungen tritt in den Zugtoiletten ein Defekt auf, drei von vier Störungen sind innert Tagesfrist behoben, heisst es bei den SBB. 

Laut Marco Scherrer, der bei den SBB für das Reinigungswesen zuständig ist, sind verstopfte Toiletten der häufigste Pannengrund. «Leider sind die Bahnreisenden meistens dafür verantwortlich», sagt Scherrer in einem Informationsvideo auf der SBB-Seite. 

Umweltfreundliche Toiletten

Die SBB nutzen fast ausschliesslich geschlossene Toilettensysteme, um die Umweltvorschriften des Bundes aus dem Jahr 1999 einzuhalten. Heute sind rund die Hälfte aller Zugkompositionen mit regelrechten Mini-Klärwerken, den sogenannten «Bio-Reaktoren» ausgestattet. 

400 Meter lang, 1300 Passagiere, 4 Jahre Verspätung: Der neue Intercity der SBB ist da

1 / 18
400 Meter lang, 1300 Passagiere, 4 Jahre Verspätung: Der neue Intercity der SBB ist da
Die SBB präsentierten im Mai 2017 ihren neuen Intercity-Zug erstmals den Medien. Der Zug mit dem Namen «Twindexx Swiss Express» wird von der Firma Bombardier hergestellt. Hier steht er im Bahnhof Interlaken bereit für die Abfahrt.



quelle: keystone / anthony anex
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Die Reinigungsintervalle betragen dann nur noch 60 bis 120 Tage. Am zweithäufigsten sind WCs mit Fäkalientanks im Einsatz – sie haben den Nachteil, dass das WC geschlossen wird, wenn der maximale Füllstand erreicht ist. 10 Prozent der verbauten WCs sind derzeit noch «Plumpsklos», welche die SBB «offene Systeme» nennen. 

Die SBB verstünden, wenn Kunden darauf unzufrieden reagierten, so Sprecher Revaz. Es werde alles unternommen, um den Service zu verbessern. 

Regionalzüge schlechter ausgestattet

Die Zahl der WCs könne in Regionalzügen aber nicht erhöht werden. Die Ausstattung der Züge mit Toiletten richtet sich laut SBB an der Gesamtreisezeit: Für Reisen von weniger als 15 Minuten verfügen die Passagiere nur über eine Toilette für je drei Waggons – anstatt einer Toilette pro Waggon auf den Fernstrecken.

ÖV
AbonnierenAbonnieren

Regionalzüge seien Teil des öffentlichen Nahverkehrs wie beispielsweise eine Metro oder Strassenbahn, in denen die Kunden auch keine Gelegenheit hätten, ihre Notdurft zu verrichten. (sda)

24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit

1 / 26
24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit
Am 1. Januar 1902 wurden die SBB gegründet. An diesem Tag fuhr auch der erste SBB-Zug, der eigenhändig von der SBB-Generaldirektion geführt wurde. Bis dahin wurde der Betrieb zwar im Auftrag der Bundes, aber noch in der Organisation der Privatbahnen geführt. Sukzessive wurden von 1901 bis 1909 die fünf grössten Privatbahnen verstaatlicht und in die SBB überführt. Die Männer tragen schicke Doppelreiher und posieren vor dem allerersten SBB-Zug. Er ist gerade im Bahnhof Bern eingetroffen. ... Mehr lesen
quelle: foto service sbb / str
Auf Facebook teilenAuf X teilen

SBB prüfen schweizweit komplett rauchfreie Bahnhöfe

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
14
Gesundheitskosten 2022 erneut stark gestiegen – das sind die 9 wichtigsten Grafiken
Im Jahr 2022 nahmen die Gesundheitskosten gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent zu. Dieser Anstieg fällt weniger stark aus als in den letzten fünf Jahren, dennoch betragen die Ausgaben erstmals über 90 Milliarden Franken.

2022 stiegen die Kosten des Gesundheitswesens im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Milliarden auf 91,5 Milliarden Franken an. Der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandprodukt (BIP) zu laufenden Preisen verringerte sich gegenüber 2021 leicht von 12,0 Prozent auf 11,7 Prozent im Jahr 2022. Dies geht aus den neusten Zahlen der Statistik «Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens» des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Zur Story