Das Pro-Komitee für die erleichterte Einbürgerung von jungen Ausländern der dritten Generation kann auf prominente Unterstützung zählen. Die Alt-Bundesräte Eveline Widmer-Schlumpf, Ruth Dreifuss und Pascal Couchepin setzen sich für die Vorlage ein, über die am 12. Februar 2017 abgestimmt wird.
Menschen, deren Eltern und Grosseltern bereits hier gelebt haben, sollen das Bürgerrecht zwar nicht automatisch bekommen, aber in einem vereinfachten Verfahren. Wegfallen sollen etwa Auflagen wie die Mindestdauer des Wohnaufenthalts in einer bestimmten Gemeinde. Zudem wird vermutet, dass sie integriert sind.
Vertreter aller grossen Parteien ausser der SVP haben gestern ihre Ja-Kampagne lanciert. Fraglich ist indes, ob es überhaupt zu einem Abstimmungskampf kommen wird. Die SVP hat im Parlament die Vorlage fast einstimmig abgelehnt, doch ob sie eine Nein-Kampagne fahren wird, entscheidet die Partei erst am nächsten Montag.
Der Aargauer Nationalrat Andreas Glarner, in der Partei verantwortlich für das Migrationsdossier, wünscht sich ein Engagement: «Wenn wir die Vorlage aktiv bekämpfen, können wir sie auf die Kippe bringen», sagt Glarner. Er räumt zwar ein, dass mit der aktuellen dritten Generation von Ausländern keine Probleme bestehen: «Doch was ist mit Ausländern, die heute in die Schweiz kommen und sich nicht integrieren?»
Die Zürcher SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann schrieb jüngst von «Segregationstendenzen», die sich bei der zweiten wie bei der dritten Ausländergeneration zunehmend feststellen liessen.
Innerhalb der Partei gibt es jedoch Stimmen, die ein Nein zur Vorlage nicht für erklärbar halten. Sie sprechen zwar von einem grundsätzlichen Problem, dass nach der «Masseneinwanderung» die «Masseneinbürgerungen» kommen.
Doch mit der aktuellen Vorlage habe dies nichts zu tun. Diese Erkenntnis und andere Prioritäten lassen vermuten, dass der Abstimmungskampf im Gegensatz zu früheren Einbürgerungsvorlagen lau wird.
Ich mag Äpfel, aber was ist mit den Birnen?!