Sag das doch deinen Freunden!
Nicht nur der Präsident, sondern auch der starke Mann im Hintergrund gibt sein Amt in der SVP-Führung ab. «Ab April werde ich nicht mehr Vizepräsident der SVP sein», sagte der 75-jährige Blocher laut «SonntagsBlick» an der SVP-Tagung in Bad Horn. Der abgewählte Bundesrat gibt damit sein letztes politisches Amt ab.
In der SVP-Mitteilung vom Samstag zum Rücktritt Brunners nach acht Jahren als Präsident, kündigte die Partei an, dass eine Arbeitsgruppe die künftige Besetzung der Parteileitung vorschlagen werde. Von Blochers Abtritt war da noch keine Rede. «Die Partei braucht künftig Vizepräsidenten, die richtig chrampfen und Dossiers übernehmen», sagte Blocher. Namen für seine Nachfolge nannte er keine.
Blocher selbst ist laut «SonntagsBlick» angeschlagen. Kürzlich sei er gestürzt und habe sich die Schulter im Spital notfallmässig verarzten lassen müssen. «Ich gehöre zum alten Eisen», sagte er zur Zeitung.
Unklar ist, ob Blochers Ankündigung gegenüber den «SonntagsBlick»-Journalisten dem Drehbuch für den Generationenwechsel entspricht. Sowohl Brunner wie auch der designierte neue Präsident, Albert Rösti, gaben in Interviews mit der Sonntagspresse ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Blocher der Parteileitung erhalten bleibt: Es sei «sehr wichtig», das Blocher weitermache, sagte Rösti in der «NZZ am Sonntag» – das Gleiche gelte aber auch für den zweiten Milliardär in der Parteiführung, Walter Frey, sowie den Walliser Oskar Freysinger «als Verankerung in der Westschweiz».
Von der «SonntagsZeitung» nach der künftigen Besetzung des Präsidiums gefragt, sagte Brunner derweil: «Das ist noch völlig offen. Klar ist aber, dass wir zentrale Personen wie Christoph Blocher und Walter Frey gerne im Präsidium halten möchten. Ihre Erfahrung ist wichtig. Ob das gelingt, weiss ich aber nicht.»
(trs)