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Gesellschaft & Politik

Blocher: «Der Aufstieg der Extremisten macht mir Sorgen»

«Sorgen bereitet mir im Zusammenhang mit den Problemen rund um die Zuwanderung aber auch der damit verbundene Siegeszug der Extremisten, die eine geordnete Politik ablehnen», sagt Blocher im Interview ...
«Sorgen bereitet mir im Zusammenhang mit den Problemen rund um die Zuwanderung aber auch der damit verbundene Siegeszug der Extremisten, die eine geordnete Politik ablehnen», sagt Blocher im Interview. Bild: KEYSTONE

Blocher: «Der Aufstieg der Extremisten macht mir Sorgen»

In einem grossen Interview mit dem «Sonntags Blick» äusserst sich Blocher besorgt über den Aufstieg von AfD, Front National, Donald Trump und Co. Die Bürger hätten den Glauben an die etablierten Politiker verloren. Dank der SVP und der Demokratie sei es in der Schweiz noch nicht so weit. 
12.06.2016, 11:2112.06.2016, 13:28
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SVP-Chefstratege Christoph Blocher äussert sich in einem Interview mit dem «Sonntags Blick» besorgt über die in Europa und den USA aufkommenden «Extremisten, die eine geordnete Politik ablehnen». In der Schweiz, sei es dank der SVP und der direkten Demokratie nicht soweit. 

Das Aufkommen der Populisten, zu denen er sich – wie Roger Köppel vergangene Woche in der deutschen Politsendung «Hart aber Fair» – nicht zählt, sei darauf begründet, dass die Bürger den Glauben an die etablierten Politiker verloren hätten.

«Weil die SVP die Zuwanderung und den Asylmissbrauch nicht nur anprangert, sondern ernsthaft Abhilfe schafft, gibt es hier keinen Raum für extremistische Bewegungen», sagt Blocher. Es bringe nichts, die SVP als populistisch stigmatisieren zu wollen, genau das führe zu Extremismus. «Parteien, welche die herrschenden Zustände hinterfragen und den Finger auf die Versäumnisse der Politik legen, sind keine ‹rechtspopulistischen› Bewegungen.»

Die Stimmung im Volk gegen Massenzuwanderung und Asylmissbrauch müsse man ernst nehmen, führt Blocher weiter aus, aber mit FPÖ, AfD, Front National und Ukip habe die SVP trotzdem nichts zu tun. Er kenne weder Frau Marine Le Pen, noch habe er jemals etwas mit dem 2008 verstorbenen Jörg Haider, der das populistische Bündnis Zukunft Österreich gründete, zu tun gehabt. 

In nächster Zeit will Blocher sich ganz auf den Kampf gegen den geplanten Rahmenvertrag mit der EU konzentrieren. 

Dennoch sei die SVP bereit, sich bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative auf die anderen Parteien zuzubewegen. (rar)

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113 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Herbert Anneler
12.06.2016 13:22registriert August 2015
Wie war das nun schon wieder? AfD-Chefin Petry auf Einladung der Auns in Interlaken ("Die SVP ist für uns ein Vorbild!"), Freysinger, der mit dem Front National mehr als nur fraternisiert, belgische Rechtsextreme, die sich von der SVP beraten lassen und ihre Bildersprache adaptieren, SVP-Exponenten, welche die USA Obamas als Feind bezeichnen und die USA eines Trump herbeisehen, die SVP als Hort der Eintracht und Versöhnung, wo sie doch mehr als 20 Jahre lang die Schweiz auseinander dividiert - Blochers Koordiantensystem scheint endgültig durcheinander geraten zu sein. (Zu) späte Reue?
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andersen
12.06.2016 11:34registriert Februar 2016
Herr Blocher, solange Sie nicht der Mut haben, der Auns zu kritisieren und dieser Menschen aus ihrer eigene Reihen zu eliminieren und die Stammtische aufzulösen, leugnen Sie schlicht und Einfach, dass Sie sehr nach Rechts aussen steht.
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Why-not?
12.06.2016 13:03registriert Oktober 2014
Zuerst provozieren und Hass säen ("mit dem Flammenwerfer drüber"), Feindbilder aufbauen (Sozialschmarotzer, IV-Simulanten, Ausländer), Andersdenkende verhöhnen, als stärkste politische Kraft die "Classe politique" (zu der sich die Milliardären-Partei natürlich nicht zählt) verunglimpfen, den politischen Diskurs vergiften, die Gesellschaft spalten, sich dann überrascht zeigen und Unschuldslamm spielen mit Aussagen wie "Der Aufstieg der Extremisten macht mir Sorgen". Fehlt nur noch "So haben wir das nicht gewollt!" Welch verlogene Heuchelei, es ist zum k....
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