In Aarau, Basel, Genf, Luzern und Zürich gehen heute Nachmittag Schülerinnen und Schüler auf die Strasse. Gemeinsam wollen sie gegen geplanten Sparmassnahmen in der Bildung protestieren.
Der Protest findet unter dem Motto #KeLoscht statt, in Anlehnung an Bundesrat Ueli Maurers Statement gegenüber eines Journalisten nach der Bundesratswahl 2015.
Der Luzerner Dialekt ist dabei absichtlich gewählt, denn der Ursprung der Bewegung findet ihre Wurzeln in der Stadt an der Reuss.
Letztes Jahr hat die Luzerner Regierung eine Woche «Zwangsferien» verordnet. Auch wenn sich einige Schüler zuerst darüber freuten, so merkten andere schnell, dass dahinter nicht etwa Grosszügigkeit oder Good Will stand, sondern Leistungsabbau. Damit sollten vier Millionen Franken an Lehrerlöhnen eingespart werden. Und darauf haben die Schüler nun eben keine Lust.
Geformt hatte sich die Bewegung zunächst über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, WhatsApp oder Snapchat, weshalb die NZZ die Bewegung «WhatsApp-Protest» betitelte. Die Online-Mobilisierung führt nun aber tatsächlich zu einem Offline-Protest.
mittwoch, 13:15 auf dem helvetiaplatz luzern: wir haben #keloscht auf abbau bei der bildung. du auch nicht? dann komm! pic.twitter.com/WJWPwNBsVa
— lernendegegensparwut (@gegensparwut) 1. April 2017
Auch aus der Politik erhalten die Schüler mit ihrem Anliegen Unterstützung. So etwa durch SP-Nationalrat Cédric Wermuth. Er gibt seine Solidarität auf Twitter kund.
#KeLoscht auf Bildungsabbau - Widerstand morgen lohnt sich! https://t.co/chbMmgpzAC
— Cédric Wermuth (@cedricwermuth) 4. April 2017
Unterstützt werden sie auch vom Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS). «Es ist wichtig aufzuzeigen, dass die immer wiederkehrenden Spar- und Abbaupakete in der Bildung keine isolierten Erscheinungen sind, sondern in einem grösseren Zusammenhang gesehen werden müssen», sagt Josef Stocker, Co-Präsident des VSS.
«Es kann nicht sein, dass PolitikerInnen bei jeder Gelegenheit betonen, dass die Bildung die einzige Ressource der Schweiz sei, bei der Budgetdebatte dann aber ohne mit der Wimper zu zucken im Bildungswesen die Klinge ansetzen.»
Dies ist indes nicht die erste Demo von Schweizer Schülern. Am 20. März dieses Jahres wurde in Bern ebenfalls protestiert. Geschätzte 500 bis 800 Jugendliche versammelten sich zu Beginn der Frühlingssession mit handbemalten Schildern vor dem Grossen Rat, um ihre Angst über Sparmassnahmen kundzutun.