Schweiz
Sozialhilfe

Zahl der Sozialhilfefälle steigt doppelt so schnell

Zahl der Sozialhilfefälle steigt doppelt so schnell – Kinder bleiben das grösste Risiko

In den Schweizer Städten ist die Zahl der Sozialhilfefälle im letzten Jahr mit 5,2 Prozent überdurchschnittlich angestiegen. Dies zeigt ein Bericht der Berner Fachhochschule und der Städteinitiative Sozialpolitik. Ein Armutsrisiko stellen besonders Kinder dar.
07.11.2017, 09:3007.11.2017, 16:27
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Familienhaushalte haben in allen 14 untersuchten Städten das höhere Sozialhilferisiko als kinderlose Haushalte, wie die Städteinitiative Sozialpolitik in ihrer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Das Armutsrisiko erhöhe sich dabei wesentlich für Alleinerziehende und sei «extrem» hoch bei der kleinen Gruppe der jungen alleinerziehenden Mütter unter 25 Jahren.

Die Stadt Biel mit Bahnhof am Donnerstag, 9. August 2012. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
Biel hat weiterhin die höchste Sozialhilfequote aller untersuchten Städte.Bild: KEYSTONE

Bei letzterer seien über 80 Prozent auf Sozialhilfe angewiesen. Damit hätten Haushalte, unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld der Stadt, praktisch keine Chance, ohne Sozialhilfe über die Runden zu kommen, heisst es im Kennzahlenbericht Sozialhilfe.

Zahl nimmt fast doppelt so schnell zu

Insgesamt ist die Zahl der Sozialhilfefälle im Schnitt der 14 Städte um 5,2 Prozent gestiegen – gegenüber der langjährigen Zunahme von unter 3 Prozent. Ebenso gestiegen ist das Sozialhilferisiko der ausländischen Bevölkerung. Laut der Städteinitiative werden zunehmend Personen aus aussereuropäischen Ländern unterstützt.

Die höchste Quote der 14 untersuchten Städte weist Biel mit 11,8 Prozent auf, gefolgt von Lausanne mit 8,8 Prozent und Basel mit 6,7 Prozent. Am tiefsten ist die Sozialhilfequote in Uster ZH (1,6 Prozent) und Zug (1,7 Prozent.) (sda)

Die reichsten acht Männer besitzen soviel wie die halbe Welt

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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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haegipesche
07.11.2017 10:54registriert November 2017
Da werden eventuell Kausalitäten vertauscht. Vielleicht sind nicht Kinder ein Armutsrisiko, sondern Armut (inkl. schlechte Bildung etc.) ein Risiko, zu viele Kinder zu haben.
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Flickii
07.11.2017 11:43registriert Juli 2016
So wird es auch weiter gehen, wenn Arbeitgeber solche Anforderung stellen wie aktuell.

Am besten sollte man 20 Jahre jung sein, einen Masterabschluss haben, 10 Jahre Berufserfahrung und kein Sozialleben um möglichst flexibel zu sein. unflexible Mütter und Personen die schlecht Deutsch sprechen sind nicht gerne gesehen und das ist das Problem.
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Tropfnase
07.11.2017 11:25registriert Juni 2015
Und es wird weiter steigen, zeit für dass bedingungslose Grundeinkommen.
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