Schweiz
Sport

Vergewaltigung im 2005: Neuer Sex-Skandal beim FC Thun

Die Mannschaft 2005: Drei Spieler des Teams sollen eine Frau vergewaltigt haben.
Die Mannschaft 2005: Drei Spieler des Teams sollen eine Frau vergewaltigt haben.
Bild: Fc thun

Wieder Sex-Skandal um den FC Thun: Drei Spieler sollen 2005 eine Frau vergewaltigt haben

Drei ehemalige Spieler des FC Thun stehen heute im Berner Oberland vor Gericht. Die Anklage: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung.
20.01.2016, 14:2622.01.2016, 12:42
Mehr «Schweiz»

Der Skandal beschäftigte die ganze Schweiz: Am 13. November 2007 werden zwölf aktuelle oder ehemalige Spieler des FC Thun vorübergehend festgenommen. Der Tatverdacht: Sexuelle Handlungen mit einer 15-Jährigen.

Justiz
AbonnierenAbonnieren

Wovon bisher kaum jemand Notiz nahm: Es gibt einen zweiten Thuner Sex-Skandal, der auf gar auf das Jahr 2005 zurückgeht. Involviert: Drei prominente ehemalige Spieler des FC Thun. Sie sollen eine Frau vergewaltigt haben. Diese drei stehen heute 8:30 Uhr vor Gericht.

Die Frau reichte im Mai 2009 Anzeige wegen mehrfacher Vergewaltigung gegen die drei Fussballspieler ein. Gemäss dem Thuner Tagblatt befanden sich die drei Männer im November 2005 in derselben Wohnung, als sie bei einem Freund übernachtete, mit dem sie «emotional verbunden» war.

Vergewaltigung oder einvernehmliches Sexerlebnis? 

Im Laufe des Abends kam es zum Geschlechtsverkehr zwischen der Frau und allen drei Männern – die Frau gab an, dass sie dabei gegen ihren Willen auf das Sofa gedrückt und geschlagen wurde, während die Männer von einem einvernehmlichen «Sexerlebnis» berichteten.

Die Staatsanwaltschaft Berner Oberland befragte unter anderem die drei Männer, die Frau und deren Schwester. Im Februar 2013 stellte sie wegen mangelnder Beweislage das Verfahren ein. Diesen Beschluss bestätigte das kantonale Obergericht mit der Begründung, dass die Aussagen der Männer «nicht unglaubhaft» seien, während jene der Frau aber «rudimentär» und «zu knapp» ausfallen würden. Laut Obergericht reichte die Beweislage nicht aus, um von einem erkennbaren und eindeutigen Widerstand durch die Frau auszugehen.

Dem widersprach jetzt das Bundesgericht in einem Urteil. Die Staatsanwaltschaft Berner Oberland hätte das Verfahren nur bei «klarer Straflosigkeit» einstellen dürfen, beschliesst es. 

Der Prozess in Thun findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nicht einmal auf der Verhandlungsliste wurde er als Termin aufgeführt. Blick bekam auch keine Anklageschrift, obwohl es sich bei den Beschuldigten um Personen von öffentlichem Interesse handelt. Das Urteil soll am Freitag verkündet werden. (rar)

Du hast watson gern?
Sag das doch deinen Freunden!
Mit Whatsapp empfehlen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
«Ich komme schneller vorwärts, als sie wohl gedacht haben» – Jan Christens Weg nach oben
Jan Christen kehrt an die Tour de Romandie zurück, an der er vor Jahresfrist sein Debüt auf Stufe World Tour gab. Der 19-jährige Aargauer geht seinen Weg, der ihn womöglich einst ganz an die Weltspitze führen wird, schneller als erwartet.

«Es läuft alles nach Plan», bilanziert Jan Christen die vergangenen Monate. Als Höhepunkt hebt er im Vorfeld der heute Dienstag beginnenend Tour de Romandie den ersten Sieg bei den Profis hervor, den er vor knapp zwei Wochen im Rahmen des Giro d'Abruzzo feierte. Noch vor seinem 20. Geburtstag setzte das Talent einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere.

Zur Story