Die Gegner einer zweiten Gotthardröhre machen ernst. Ein Bündnis aus 50 nationalen und regionalen Organisationen haben am Dienstag den Start des Referendums eingeläutet. Das Bündnis wirft Bundesrat und Parlament vor, mit falschen Versprechungen den Alpenschutz in der Verfassung umgehen zu wollen.
Die geplante Gesetzesvorschrift, nie mehr als zwei Spuren zu öffnen, sei ein Kniff, kritisiert der Verein «Nein zur 2. Gotthardröhre» in einer Mitteilung. Ein Gesetz könne jederzeit auch wieder geändert werden. «Und machen wir uns nichts vor: Sobald die 2. Röhre steht, wird der Ruf laut, alle vier Spuren zu nutzen», wird Co-Präsidentin Caroline Beglinger zitiert.
Die Gegner sehen eine zweite Gotthardröhre auch als Konkurrenz zu zahlreichen Agglomerationsprojekten, die noch keine gesicherte Finanzierung besässen. Wer am Gotthard einen weiteren Tunnel baue, verloche das Geld aber am falschen Ort.
Dem Verein gehören unter anderem die Alpeninitiative, der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) und die Parteien SP, Grüne und GLP an. (pma/sda)