Der Gotthard-Tunnel ist für Ferienhungrige am Samstag erneut zum Nadelöhr geworden. Der Stau vor dem Nordportal wuchs am frühen Morgen auf bis zu dreizehn Kilometer an. Die Wartezeit betrug zweieinviertel Stunden. Im Tessin sorgte zudem ein Fahrzeugbrand für Probleme.
Nach Einschätzung des Verkehrsinformationsdienstes Viasuisse könnte der Stau in Richtung Süden im Verlauf des Samstags noch weiter anwachsen. Auflösen dürfte er sich erst gegen Abend. Die Verkehrsdienste empfahlen, über die Passstrasse, auf die Alternativroute via A13 San Bernardino oder den Autoverlad am Lötschberg auszuweichen.
#A2 - Luzern -> Gotthard - Zwischen Erstfeld und Göschenen 13 km Stau, Überlastung, Zeitverlust bis zu 2 Stunden und 15 Minuten
— TCS Verkehr Gotthard (@TCSGotthard) 15. Juli 2017
Überlastet war zudem im Kanton Uri die parallel zur Autobahn verlaufende Kantonsstrasse zwischen Erstfeld und Göschenen. Sie vermochte den ausweichenden Verkehr in der Nacht nicht mehr zu schlucken. Für die Autofahrer kam es auch dort zu grossem Zeitverlust.
Zu Behinderungen kam es aber auch südlich des Gotthards. Wegen eines Fahrzeugbrandes auf der A2 vor Lugano am Samstagmorgen war auch dort bei den Autofahrern auf dem Weg nach Süden Geduld gefragt. Ein Fahrstreifen war vorübergehend gesperrt.
Auf der Südseite des Tunnels im Tessin in Richtung Norden hingegen gab es am frühen Samstag keine Probleme. Die Durchfahrt zwischen Quinto und Airolo war frei.
Bereits am Vortag war der Stau vor dem Nordportal des Gotthard-Strassentunnels am Nachmittag bis zu zehn Kilometer lang. Gänzlich aufgelöst hatte sich die Blechlawine nie. Auch kurze Zeit nach Mitternacht war sie laut TCS immer noch rund drei Kilometer lang.
Das grösste Verkehrsaufkommen am Gotthard wird jeweils von Mitte bis Ende Juli erwartet. In dieser Zeit beginnen die Schulferien im Kanton Zürich, in Teilen Deutschlands und auch in den südlichen Provinzen der Niederlande.
An den vergangenen Ostertagen im April gab es am Gotthard einen Rekordstau: Mit rund 14 Kilometern war er noch nie so lang gewesen an einem Karfreitag. (viw/sda)