Der Bund versprach es bereits im März und Bundesrätin Simonetta Sommaruga betonte es gerade eben, als in Österreich mehr als 70 tote Flüchtlinge in einem LKW gefunden wurden: 3000 Syrer sollen direkt aus den Flüchtlingslagern im Nahen Osten in die Schweiz geholt und so vor Schleppern bewahrt werden.
Doch seit der ersten Ankündigung des Bundes sind bereits Monate vergangen, hunderte Menschen über das Mittelmeer und die Balkanroute geflohen – und gerade mal 23 Flüchtlinge in Kloten aus dem Flugzeug gestiegen, wie der Tages-Anzeiger am Donnerstag berichtet. Bis Ende Jahr sollen es 300, bis Ende 2017 3000 sein.
Aus dem Parlament kommt Kritik. CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer sagt gegenüber der Zeitung, der Bund sei eindeutig zu passiv. Regula Rytz, Co-Präsidentin der Schweizer Grünen sagt, dies sei eine Bankrotterklärung. Der Bund müsse mehr für die syrischen Flüchtlinge unternehmen – schnell und unbürokratisch.
Der grüne Nationalrat Balthasar Glättli fordert derweil ein weiteres Kontingent für 500 Studentinnen und Studenten aus Syrien, schreibt der Tages-Anzeiger weiter. Doch abgesehen vom Kanton Bern seien die Reaktionen verhalten.
(dwi)