Der Vollzug des Tierschutzes im Kanton Thurgau soll von einer externen Kommission analysiert werden. Das hat die Regierung am Dienstag beschlossen. Auslöser ist der Fall des mutmasslichen Tierquälers von Hefenhofen, dessen Pferdehaltung schweizweit für Schlagzeilen sorgte.
Nachdem die Missstände auf dem Hof des Pferdezüchters von Hefenhofen aufgedeckt wurden, will die Thurgauer Regierung nun den Vollzug des Tierschutzgesetzes im Kanton Thurgau von einer externen Kommission systematisch analysieren lassen, wie es in der Mitteilung der Thurgauer Staatskanzlei heisst.
Ziel sei es, das Tierschutzgesetz konsequent durchzusetzen sowie allfällige Lücken im Vollzug aufzudecken. Durch die fachliche und juristische Aufarbeitung solle weiteres Tierleid vermieden werden.
Der Thurgauer Regierungsrat will am Mittwoch vor dem Grossen Rat zu den Vorkommnissen der letzten Wochen und zur geplanten Aufarbeitung Stellung nehmen.
Anfang August war publik geworden, dass auf dem Hof eines Tierhalters in Hefenhofen TG in den letzten Monaten mehrere Pferde verendet waren. Weitere Tiere waren abgemagert und in schlechtem Zustand.
Der Tierhalter wurde vergangene Woche von der Polizei in Gewahrsam genommen. Der Mann ist zurzeit in einer fürsorgerischen Unterbringung.
Die rund 250 Tiere auf dem Hof wurden beschlagnahmt und gegen den mutmasslichen Tierquäler ein Tierhalteverbot ausgesprochen. Das Thurgauer Veterinäramt will die derzeit in Schönbühl BE bei der Armee eingestellten Pferde am kommenden Donnerstag verkaufen.
Der Fall erregt die Gemüter weit über den Kanton Thurgau hinaus. Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) hat gegen den Thurgauer Kantonstierarzt Paul Witzig eine Strafanzeige wegen Amtsmissbrauchs eingereicht. Mehrere Thurgauer Kantonsräte kündigten parlamentarische Vorstösse an. (whr/sda)