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User-Input: Die Otten (Fischotter) kommen nach Zürich

Freuet euch, die Otten kehren zu uns zurück! 

08.01.2016, 14:3019.01.2016, 11:56
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Als Input von User Dareos erreicht uns eine freudige Nachricht: Nach über 20 Jahren stehen die Chancen gut für eine Rückkehr der Otten in den Kanton Zürich.

Seit 1888 von Fischern noch stark bejagt, wurden die Otten 1952 unter Schutz gestellt. Die kleine verbliebene Population wurde aber dennoch immer kleiner. Woran lag es? Weitere Jagd? Das Umweltgift PCB? Zu wenige Fische?

«Es gibt verschiedene Theorien, aber niemand kann genau sagen, was zum Aussterben des Fischotters geführt hat.»
Dr. Hans Schmid, Zoo Zürich AG
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1989 wurde gemäss Pro Lutra das letzte in der Schweiz wohnhafte Tier am Neuenburgersee gesichtet.

Erst rund 20 Jahre später, am 7. Dezember 2009, tappte wieder ein Fischotter in die Fotofalle, im Fischaufstieg des Kraftwerkes Reichenau.

Poser-Otten:

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Seither treffen bei Pro Lutra immer wieder Meldungen über Sichtungen von Otten ein. Es wird vermutet, dass es sich dabei meist um ausgebrochene Zootiere handelt.

«Jo, Häppli!»

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Der Grund für die Hoffnung auf wilde Zürcher Otten ist das Wander-Verhalten der Fischotten. 

«Fischotter können sehr weit wandern, sie legen 10 bis 20 Kilometer am Tag zurück»
Zoologin Irene Weinberger gegenüber «Tages Anzeiger»

Der Otten-Flüsterer:

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Fischotten sind, mit Ausnahme der Zeit von Paarung und Aufzucht, Einzelgänger. Die Jungtiere bleiben circa ein Jahr bei der Mutter und werden dann von ihr verjagt, um sich ein eigenes Territorium zu suchen.

Ein Otte auf Jagd:

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Die neuste Sichtung wurde im Frühling letzten Jahres dokumentiert, als eine Mutter mit zwei Jungtieren in eine Fotofalle trat: An der Aare, zwischen Bern und Thun.

Schlittelnde Otten:

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Gemäss Pro Lutra wird davon ausgegangen, dass sich Fischotten entlang von Flüssen bewegen. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass eine der gesichteten Otten via Limmat früher oder später seine Pfoten auf Zürcher Boden setzt.

Aber ist der Kanton Zürich überhaupt als Lebensraum tauglich? Dr. Hans Schmid, Präsident der Stiftung Pro Lutra, meint: «Ja».

«Tatsache ist, dass die Fischotter sich ausbreiten. Tatsache ist, dass die Fischotter in der Schweiz überleben. Tatsache ist, dass die Tiere in der Schweiz sich fortpflanzen.»
Dr. Hans Schmid, Zoo Zürich AG
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Definitiv kann das aber niemand bejahen, da die Ursache des Aussterbens noch immer nicht geklärt ist. 

In der Steiermark haben sich mittlerweile wieder Fischotten aus dem Osten niedergelassen – trotz Industrie und Wasserkraftwerken. Momentan versucht ein internationales Forscherteam mit dem Projekt «Lutra Alpina» herauszufinden, wie die Otten dort zurechtkommen und Erkenntnisse für ihre allfällige Rückkehr in die subalpinen Gebiete der Schweiz zu gewinnen.

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Grösste Gefahr bleibt weiterhin der Mensch. In dicht besiedelten Gebieten werden ungefähr ein Viertel aller Tiere zu Auto-Verkehrsopfern.

«Konfliktpotenzial gibt es vor allem auch mit Fischzüchtern. So ein Teich mit vielen Fischen auf engem Raum ist für einen Otter natürlich ein Paradies.»
Dr. Hans Schmid, Zoo Zürich AG

Deshalb sei es wichtig, dass Züchter Fischotten-taugliche Zäune installieren, um Verluste zu vermeiden. Denn ein Fischotter isst bis zu einem Kilo Fleisch oder Fisch pro Tag.

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Wenn es nach uns geht: Herzlich Willkommen, Otten! :)

Dazu passend: Der Otter, unser neues Lieblingstier

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zwingli
08.01.2016 16:00registriert August 2014
juhu stadtotten!

wird zeit für ein neues wappen.
Freuet euch, die Otten kehren zu uns zurück! 
juhu stadtotten!

wird zeit für ein neues wappen.
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phteven!
08.01.2016 15:22registriert November 2015
Besonders schön finde ich, wie sich die Picdump-Mehrzahlform von Otten durch den gesamten Artikel zieht 😊. Das wird me imfau nie meh los... Erklär mal einem Picdump-Fremden, wieso du "Otten" sagst...
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Dareos
08.01.2016 15:05registriert April 2014
Juhuuu! Die Otten kommen! 😊😍
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30
Er ist Secondo, Hauptmann und Filmemacher – und würde sofort für die Schweiz sterben
Luka Popadić ist Filmemacher und Offizier in der Schweizer Armee. Er würde sein Leben für die Schweiz geben. Aber er prangert auch ihre Missstände – die er als serbischer Secondo sieht – an. In seinem neuen Film behandelt er genau diesen Zwiespalt.

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