Schweiz
UserInput

Der fast perfekte Aprilscherz: Wie eine Berner Bahnhofsuhr (beinahe) zum Schleckstengel wurde

Der fast perfekte Aprilscherz: Wie eine Berner Bahnhofsuhr (beinahe) zum Schleckstengel wurde

01.04.2015, 14:4601.04.2015, 14:49
Roman Rey
Folge mir
Mehr «Schweiz»
Die Aktion von letzter Nacht im Zeitraffer. Bei Minute 1:20 trifft die Polizei ein.Video: Youtube/JanDinoKellenberger

«Beinahe hätten wir es zu Ende bringen können», sagt watson-User Jan Dino Kellenberger. «Dann kam doch noch die Polizei.» Dabei waren Jan und seine Freunde letzte Nacht nahe dran, die riesige Uhr des Bahnhofs Bern-Wankdorf in einen Schleckstengel zu verwandeln – als Aprilscherz. «Unser Ziel? Die SBB-Uhr im Wankdorf als das zu zeigen, was sie wirklich ist: Ein riesiger Lolli.»

Plante einen aufwändigen Aprilscherz: Jan Dino Kellenberger.
Plante einen aufwändigen Aprilscherz: Jan Dino Kellenberger.

Der 25-Jährige und fünf Mitstreiter hatten eine 30 Kilogramm schwere, robuste Vlies-Decke mit Hilfe von Seilen und Stangen über die Uhr gehievt, als die Beamten eintrafen. «Sie baten uns, die Uhr wieder freizugeben – obwohl sie nicht genau sagen konnten, ob wir etwas Verbotenes gemacht haben», so Kellenberger.

So sieht er aus, der unverpackte Lolli.
So sieht er aus, der unverpackte Lolli.Bild: KEYSTONE

Zum vollendeten Lolli hatte nicht mehr viel gefehlt: Einzig die Vlies-Decke hätte noch zusammengebunden werden müssen. «Wir haben erst gar nicht damit gerechnet, dass wir so weit kommen würden», sagt Kellenberger. «Jetzt sind wir trotzdem etwas enttäuscht.» Die Gruppe folgte schliesslich der Anweisung der Polizei, mit der ein respektvoller Umgang geherrscht habe.

Die Verwandlung hatten die jungen Leute von langer Hand geplant. Im März kauften sie schliesslich die Materialien: Vlies, Farbe, Stangen und Seile beliefen sich auf rund 650 Franken. Und sogar ein 3D-Modell aus Holz erstellte Kellenberger, um die Aktion zu simulieren.

Mit diesem Holz-Modell spielte die Truppe die Aktion durch.
Mit diesem Holz-Modell spielte die Truppe die Aktion durch.

SBB: «Finden die Aktion sympathisch»

Müssen sie jetzt mit einer Anzeige rechnen? Die Stadtpolizei Bern bestätigt den nächtlichen Einsatz gegenüber watson (man habe eine Meldung über eine verdächtige Aktivität bei der Uhr erhalten) und verweist an die SBB – der Ball liege bei ihnen.

«Wir sehen in der Idee kein Problem», sagt SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage. «Wir finden die Aktion sympathisch.» Man sehe die riesige Bahnhofsuhr als Kunstwerk und fänd es spannend, wenn jemand die Uhr analog dem Künstlerpaar Christo einpacken will. Konsequenzen haben Kellenberger und Co. also nicht zu befürchten.

SBB
AbonnierenAbonnieren

Man müsse jedoch sagen, dass solche Aktionen nicht ganz ungefährlich seien, so Ginsig. Jemand hätte sich bei einem Sturz verletzen können, oder die Decke hätte einen Kurzschluss auslösen können, wenn sie in Fahrleitungen der SBB-Linie geraten wäre.

«Wenn ich heute Morgen aber einen riesigen Schleckstengel am Bahnhof Wankdorf gesehen hätte, hätte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen können», sagt Ginsig.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Blick auf aktuelle Gesundheitskosten zeigt: Krankenkassenprämien steigen 2025 wohl erneut
Kaum ist der Krankenkassenschock aus dem letzten Jahr verdaut, kommt schon die nächste Hiobsbotschaft: Auch 2025 werden die Prämien wohl wieder steigen. Das zeigt eine Gesundheitskosten-Übersicht für das laufende Jahr.

Die hohen Krankenkassenprämien machen gemäss dem neusten Sorgenbarometer den Schweizerinnen und Schweizer derzeit am meisten zu schaffen. Im letzten Jahr stiegen sie im landesweiten Durchschnitt um 8,7 Prozent auf 359 Franken pro Monat an.

Zur Story