Schweiz
Velo

Nationalräte wollen höhere Bussen für Velofahrer

42 Prozent der Velofahrer nutzen ihr Smartphone, während sie im Verkehr unterwegs sind. Das zeigt eine Studie der Stiftung für Prävention der AXA. Am häufigsten verwenden sie es, um zu telefonieren un ...
Weg mit dem Handy! Höhere Bussen sollen Velofahrer zur Räson bringen. Bild: AXA Winterthur

250 statt 60 Franken für ein  Rotlicht! Nationalräte wollen höhere Bussen für Velofahrer

Weil sich viele nicht an die Verkehrsregeln halten,  möchten bürgerliche Politiker die Strafen drastisch erhöhen. Doch dagegen regt sich Widerstand. 
07.03.2018, 06:2007.03.2018, 07:30
Mehr «Schweiz»

Sie fahren nach dem Ausgang betrunken heim, radeln gedankenlos auf dem Trottoir oder pfeifen auf das Rotlicht. Velofahrer foutieren sich oftmals um die Verkehrsregeln.

Dieses Verhalten schlägt sich nun immer mehr in der Unfallstatistik nieder. 2016 wurden auf Schweizer Strassen 854 Velofahrende schwer verletzt, 24 starben.

Oft sind die Velofahrer selbst die Unfallverursacher. 

Dies zeigte eine Auswertung der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU). Wie der Tages-Anzeiger berichtet, verursachen Velofahrer demnach im Schnitt jährlich 594 Unfälle. 514 Velofahrende pro Jahr werden selber schwer verletzt durch einen Unfall, den sie selbst verschulden, 17 sterben pro Jahr an einem selbst verursachten Unfall. 62 andere Verkehrsteilnehmende werden pro Jahr schwer verletzt, weil ein Velofahrer einen Unfall bewirkt. Und ein ­anderer Verkehrsteilnehmer stirbt pro Jahr, weil ein Velofahrer einen Unfall provoziert.

«Die lachen sich derzeit doch kaputt ob der lächerlichen Bussen, die sie bei Fehlverhalten in Kauf nehmen müssen.»
Hans Portmann, FDP-Nationalrat

FDP-Nationalrat Hans Portmann hat nun genug. Er will die Strafen für Velofahrer drastisch erhöhen. «Die lachen sich derzeit doch kaputt ob der lächerlichen Bussen, die sie bei Fehlverhalten in Kauf nehmen müssen», sagt er der Zeitung. Ein Beispiel: Ein Autofahrer zahlt 250 Franken, wenn er ein Rotlicht überfährt. Ein Velofahrer nur 60. 

Portmann hat nun einen Vorstoss eingereicht, der die Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer fordert. Sprich: Auch Velofahrer müssten künftig 250 Franken für ein überfahrenes Rotlicht bezahlen. Über 70 Nationalräte aus FDP, SVP und CVP unterzeichneten Portmanns parlamentarischen Vorstoss

Pro-Velo-Präsident Matthias Aebischer hat kein Verständnis für diesen «Autolobbyvorstoss». Das Problem sei vielmehr, dass Radfahrer insbesondere in den Städten zu wenig Platz im Strassenverkehr hätten: «Es braucht bessere Infrastrukturen für Velofahrer», sagt er dem «Tages-Anzeiger». 

Bei Regenwetter Velo fahren? Unterirdisch geht das

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
154 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hans Gsseh
07.03.2018 06:45registriert Mai 2017
Es braucht "mehr" Platz für Radfahrer, immer die gleiche alte Leier. Deswegen können sie sich nicht an Verkehrsregeln halten, wegen zu wenig Platz? Ich bin Velofahrer und muss eingestehen dass gut die Hälfte meine Gspändli lieber auf dem Gehweg als auf dem neu gebauten Radweg fährt. Auch handeln viele nach dem Motto: Ich hab immer umd überall Vortritt denn ich bin ja stärker als ein Fussgänger und der Autofahrer muss rücksicht auf mich nehmen weil ich schwächer bin.
427161
Melden
Zum Kommentar
avatar
T. Eddy
07.03.2018 06:45registriert Oktober 2015
Gleiche Regeln (& Bussen) für alle im Strassenverkehr, tönt doch fair oder?

Wenn ich mit dem Auto zu wenig Platz habe, legitimiert das ja auch nicht dass ich Rotlichter ignoriere.
413192
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bruno S.1988
07.03.2018 07:48registriert Juli 2016
Wie hiess es gestern noch?! "Wir bürgerlichen fahren auch Velo!"
Perfektes Timing, diese Meldung 😂

Also gleiche Bussen für alle? Also auch 250.- für Fussgänger die über Rot laufen? Oder eher nicht, weil "wir Bürgerliche sind auch Fussgänger!"?!
7516
Melden
Zum Kommentar
154
Der Böögg brannte nicht und nun droht uns Schnee – so mies wird das Wetter diese Woche

«Zuverlässiger als die Sommerprognosen des Bööggs sind die Wetterprognosen», schreibt MeteoNews in einer Mitteilung vom Montag. Da war allerdings noch nicht klar, dass das traditionelle Feuer auf dem Sechseläutenplatz wegen Sicherheitsbedenken vertagt wird. Denn nun wird es unheimlich: Ab Dienstag sinkt die Schneefallgrenze auf 700 bis 900 Meter. Weil der Schneemann nicht brannte?

Zur Story