Es ist ein erfolgreicher Wahlsonntag für die FDP: Philipp Müller und Ruedi Noser schaffen die Wahl in den Ständerat. Parteipräsident Müller verteidigt den langjährigen FDP-Sitz im Aargau gegen den Angriff der SVP und überflügelte Nationalrat Hansjörg Knecht. Im Kanton Zürich lässt Ruedi Noser seine Herausforderer Bastien Girod (Grüne) und Hans-Ueli Vogt (SVP) deutlich zurück.
Müller schaffte den Sprung in den Ständerat mit 63'174 Stimmen und folgt damit Pascale Bruderer, die im ersten Wahlgang das Rennen machte. Knecht scheiterte mit 53'824 Stimmen. CVP-Nationalrätin Ruth Humbel erhielt 35'909 Stimmen.
Wahlsieger Müller ist von diesem deutlichen Resultat selbst überrascht, wie er in einem ersten Interview mit Tele M1 sagt (Video unten). «Das freut mich, denn so riecht es nicht nach Zufall», so Müller. Er sei stolz, dass er «diesen grossen und wichtigen» Kanton im Ständerat vertreten dürfe. «Es ist eine lange Tradition, dass die FDP den Aargau mit einer Stimme in der kleinen Kammer vertritt.»
Vor den Medien sprach Müller von einem «Freudentag für die FDP», kommentierte er vor den Medien den Ausgang der letzten zwei Wahlgänge für den Ständerat in den Kantonen Aargau und Zürich.
Die FDP sei mit ihren 13 Sitzen im Ständerat gleich auf mit der CVP, hielt Müller am Sonntag vor den Medien im Regierungsgebäude in Aarau fest. Das sei ein «Riesenerfolg für die FDP». Dies führe zu Veränderungen. Es sei jedoch klar, dass es im Ständerat nicht nur um Parteipolitik gehe.
Müller verteidigte in der kleinen Kammer den freigewordenen Sitz von Christine Egerszegi. Die Aargauer FDP ist seit 1948 ohne Unterbruch im Ständerat vertreten. Die SVP hatte ihren Sitz 2011 an die SP verloren. Im ersten Wahlgang war Müller noch rund 6000 Stimmen hinter Knecht gelegen. Der FDP-Präsident vertritt den Kanton Aargau im Ständerat zusammen mit der im Oktober wiedergewählten Pascale Bruderer (SP).
Nach der Wahl von Müller in den Ständerat wird im Nationalrat voraussichtlich Matthias Jauslin nachrücken. Der 53-jährige Jauslin aus dem Freiamt ist Unternehmer und FDP-Kantonalpräsident.
In Zürich hatte sich der Sieg Nosers schon am frühen Nachmittag abgezeichnet. Gemäss dem Statistischen Amt des Kantons Zürich dürfte Noser voraussichtlich zwischen 143'000 und 153'000 Stimmen erhalten. Sein Herausforderer, der Grüne Bastien Girod dürfte zwischen 102'000 und 110'000 Stimmen erhalten. Auf dem dritten Platz folgt SVP-Politiker Hans-Ueli Vogt, der zwischen 73'000 und 75'000 Stimmen holen könnte.
Im ersten Wahlgang hatte der 54-jährige Noser das zweitbeste Resultat erzielt, das absolute Mehr aber klar verfehlt. Dahinter platzierten sich damals – mit deutlichem Abstand – Vogt und Girod.
Am komfortabelsten war die Ausgangslage für den Freisinnigen Noser. Der Unternehmer kann auf die Unterstützung von CVP, EVP sowie der christlich-konservativen EDU zählen. Auch prominente SP-Vertreter haben sich für Noser ausgesprochen. Sie argumentieren, mit jeder Stimme für Girod steige die Gefahr, dass der SVP-Kandidat gewählt werde.
(sda/meg)