Gemäss Hochrechnung wird die SVP im Nationalrat auf mehr Sitze kommen als je zuvor. Laut der zweiten nationalen Hochrechnung der SRG dürfte sie am Ende auf elf zusätzliche Sitze kommen und somit 65 Sitze besetzen – drei mehr als 2007.
Die FDP wird neu wohl auf 33 Sitze kommen (+3). Nach dem konstanten Niedergang in den letzten Wahlen gelingt dem Freisinn also endlich der Befreiungsschlag.
Eine herbe Niederlage mussten Grüne und Grünliberale einstecken. Die Grünen verloren fünf Sitze, die Grünliberalen – der Überraschungssieger der Wahlen 2011 – sogar sechs.
Wenig Veränderungen gibt es bei den Sozialdemokraten und den Christdemokraten. Die SP kommt noch auf 44 Sitze (−2), die CVP auf 28 (−1).
Die Wahlen führen zu einem deutlichen Rechtsrutsch, die SVP ist die klare Siegerin. Im Nationalrat könnten SVP und FDP zusammen mit kleinen Rechtsparteien die Mehrheit erlangen. Im Ständerat bleiben die Verhältnisse stabil, doch ist dort noch vieles offen.
Etliche amtierende Nationalrätinnen und Nationalräte sind abgewählt worden, unter ihnen bekannte Köpfe wie SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin in Schwyz, SVP-Vertreter Christoph Mörgeli in Zürich und Grünen-Frau Aline Trede in Bern.
Magdalena Martullo-Blocher schaffte in Graubünden den Sprung in den Nationalrat. Sie verhalf der SVP zu einem zweiten Sitz auf Kosten der GLP. In Zürich wurde SVP-Quereinsteiger und «Weltwoche»-Chef Roger Köppel gewählt – trotz Listenplatz 17 mit dem besten Resultat. Ebenfalls nach Bern reist die junge SP-Kantonsrätin Mattea Mayer.
Erfolge feiern dürfen auch kleine Linksparteien. BastA! gewann in Basel-Stadt einen Nationalratssitz zulasten der CVP. Die LDP (Liberaldemokratische Partei) verdrängte zudem die FDP. Im Kanton Neuenburg hat sich die Partei der Arbeit (PdA) den Nationalratssitz der Grünen geschnappt.
Nach dem Wahlerfolg der SVP und dem Sitzverlust der BDP wird sich die Frage nach dem Sitz von Eveline Widmer-Schlumpf erwartungsgemäss stellen. SVP-Präsident Toni Brunner forderte bei der Elefantenrunde unmissverständlich einen zweiten Sitz zu Gunsten der SVP. BDP-Präsident Martin Landolt gab sich zur Frage nach der Zukunft von Eveline Widmer-Schlumpf wortkarg: Man werde sich «irgendwann» dazu äussern.
Im Ständerat ist ein Rechtsrutsch ausgeblieben. Damit könnte der Graben zwischen National- und Ständerat noch tiefer werden. Vieles entscheidet sich jedoch erst im zweiten Wahlgang im November: Ein solcher ist in insgesamt zwölf Kantonen nötig. 19 der 46 Sitze sind nach dem ersten Wahlgang am Sonntag noch nicht besetzt.
(wst)
Dir gefällt diese Story? Dann teile sie bitte auf Facebook. Dankeschön!👍💕🐥
Liebe SVP, nun müsst IHR beweisen, dass IHR tragfähige Kompromisse erarbeiten könnt. Nun könnt IHR nicht einfach mehr die Schuld den Anderen in die Schuhe schieben.
Ob ihr dazu bereit seid?