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Herber Rückschlag für Freysinger bei Walliser Wahlen

Oskar Freysinger Conseiller d'Etat valaisan candidat de la formation "Ensemble a droite" lors des elections au Conseil d'Etat valaisan ce dimanche 5 mars 2017 a Sion. (KEYSTONE/Oli ...
Vor vier Jahren lief es besser für den SVP-Politiker Freysinger. Bild: KEYSTONE

Walliser Wahlen: Ohrfeige für Freysinger + zweiter Wahlgang nötig

Der SVP-Überflieger der Walliser Regierungsratswahlen vor vier Jahren, Oskar Freysinger, hat sowohl im Ober- wie auch im Unterwallis viele Wähler verloren.
05.03.2017, 16:2006.03.2017, 07:02
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Bei den Walliser Regierungsratswahlen vom Sonntag hat der bisherige SVP-Staatsrat Oskar Freysinger eine Schlappe erlitten. Er kam lediglich auf den 6. Platz und wäre somit nicht gewählt. Es wird aber einen zweiten Wahlgang geben.

Keiner der 13 Kandidierenden hat bei den Walliser Regierungsratswahlen das absolute Mehr von 60'793 Stimmen erreicht. Damit ist niemand gewählt, und es wird ein zweiter Wahlgang nötig.

Stimmenzahl der sechs bestplatzierten Kandidaten: 

  • Christophe Darbellay 51'160
  • Jacques Melly 50'518
  • Roberto Schmidt 49'964
  • Esther Waeber-Kalbermatten 34'120
  • Stéphane Rossini 32'788
  • Oskar Freysinger 30'857

Das beste Resultat machte trotz der Affäre um sein ausserehelich gezeugtes viertes Kind der ehemalige Präsident der CVP Schweiz, Christophe Darbellay. Er erhielt 51'160 Stimmen. Hinter ihm folgt der bisherige CVP-Regierungsrat Jacques Melly mit 50'518 Stimmen.

Christophe Darbellay, Jacques Melly et Roberto Schmidt, de gauche, candidats PDC au Conseil d'Etat valaisan, et Serge Metrailler, droite, president du PDC du Valais romand, lors une conference de ...
Die CVP-Kandidaten Christophe Darbellay, Jacques Melly und Roberto Schmidt (v.l.n.r.).Bild: KEYSTONE

Ein überraschend gutes Resultat erzielte auch der Oberwalliser CVP-Kandidat und Nationalrat Roberto Schmidt mit 49'964 Stimmen, der auf den dritten Platz kam. Im Oberwallis machte Schmidt sogar das beste Resultat von allen Kandidatinnen und Kandidaten.

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Einer Sensation gleich kommt, dass die bisherige SP-Regierungsrätin Esther Waeber-Kalbermatten (34'120 Stimmen) und der ehemalige SP-Nationalrat Stéphane Rossini (32'788 Stimmen) noch vor dem bisherigen SVP-Regierungsrat Oskar Freysinger (30'857 Stimmen) liegen. Freysinger schafft es lediglich auf Platz sechs.

Freysinger tritt noch einmal an

Für Freysinger und sein «Rechtsbürgerliches Bündnis» ist das eine herbe Schlappe, hatte der ehemalige SVP-Nationalrat vor vier Jahren doch gleich auf Anhieb mit dem besten Resultat aller Kandidierenden auf Kosten der FDP den Einzug in die Walliser Regierung geschafft.

Im Vergleich zu 2013 verlor Freysinger mehr als 20'000 Stimmen. Er schnitt sowohl im Ober- wie auch im Unterwallis schlechter ab als vor vier Jahren. Sogar in seiner Wohngemeinde Savièse wurde Freysinger von Rossini geschlagen. Trotzdem will er beim zweiten Wahlgang noch einmal antreten, wie Freysinger gegenüber der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens sagte.

Voide deutlich distanziert

Auch der dissidente CVP-Kandidat Nicolas Voide, der mit Freysinger auf der Liste des «Rechtsbürgerlichen Bündnisses» kandidierte, liegt mit 26'305 Stimmen deutlich hinter den drei offiziellen CVP-Kandidaten. Voide sagte in einer ersten Reaktion, der Abstand zu Darbellay sei deutlich; er entscheide aber erst am Dienstag zusammen mit dem «Rechtsbürgerlichen Bündnis» über einen allfälligen Rückzug.

Die Kandidatur von Voide war direkt gegen Darbellay gerichtet, denn die beiden stammen beide aus dem Bezirk Martigny. Augrund der Kantonsverfassung kann nur ein Vertreter pro Bezirk gewählt werden. (sda)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SemperFi
05.03.2017 16:50registriert Februar 2014
Das oft gesehene, alte SVP-Phänomen: die lautesten (Parlaments-)Polteris sind nicht unbedingt die Exekutiv-Reisser. Das macht sich dann halt nach vier Jahren bemerkbar. Zum Glück kann in unserm trägen Politsystem in dieser Zeit nicht all zu viel kaputt gehen.
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pamayer
05.03.2017 16:58registriert Januar 2016
Chapeau les valaisains!
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Majoras Maske
05.03.2017 17:25registriert Dezember 2016
Hat wohl leider nichts genützt so auf Darbellay einzudreschen wegen dem unehlichen Kind und sich als christlicher Saubermann darzustellen um mutmasslich von der eigenen und auch ziemlich mageren Bilanz abzulenken.
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