Aktuell liegt die Schneefallgrenze in der Schweiz zwischen 2'500 und 3'000 Metern. Kein Wunder, dass auch die meisten Skigebiete weit davon entfernt sind, richtige Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Wer beispielsweise am Sonntag das Langlauf-Weltcup-Rennen in Davos mitverfolgt hat, bekam einen Wettkampf auf Kunstschnee zu sehen – die Landschaft im Hintergrund zeigte sich grün in grün. Weisser Winterzauber sieht anders aus.
Ähnlich ernüchternd fällt die Suche nach einer befahrbaren Schlittelstrecke aus: Von rund 250 Anlagen sind aktuell gerade mal 12 Stück geöffnet (siehe Liste unten). Strecken, die eigentlich künstlich beschneit werden könnten, bleiben teilweise auch geschlossen. Der Grund: Es ist schlicht zu warm.
«Künstlich beschneien kann man theoretisch bei bis zu sechs Grad. Doch je wärmer es ist, desto teurer ist der Schnee, weil man mehr Energie, mehr Wasser und mehr Chemie braucht», erklärt Meteorologe Thomas Jordi von Meteo Schweiz. Aus diesem Grund stünde momentan in der Schweiz so manche Schneekanone still.
Doch das wird sich bald ändern: «Pünktlich zu Weihnachten erwartet uns am 25. Dezember eine Kaltfront», berichtet Jordi. Entlang der Voralpen dürfe dann mit bis zu 15 Zentimetern Neuschnee gerechnet werden. Die Schneefallgrenze werde auf 1'200 bis 1'300 Meter fallen.
«Am Stephanstag – also am 26. Dezember – erwartet uns dann ein richtiger Wintertag. Da kann es sogar im Flachland vereinzelt zu Schneeschauern kommen», so Jordi weiter. Auch auf dem Thermometer werde sich der Winter zeigen: «Die Höchsttemperaturen liegen dann wohl bei 1 bis 3 Grad.»
15 Zentimeter Schnee ist natürlich nicht sonderlich viel und es ist auch nicht gesagt, dass es überall in den Skigebieten schneien wird. Für die Freunde des Schneesports gibt es dennoch gute Neuigkeiten: «Kalt wird es an Weihnachten überall. Selbst, wenn es also nicht überall schneit, so werden zumindest die Temperaturen niedrig genug sein, um die Pisten künstlich zu beschneien», erklärt Jordi. Die Schneekanonen würden dann wohl auf Hochtouren laufen.
Bleibt also die Hoffnung, dass der Winter in der Schweiz noch so richtig in Fahrt kommt? Die Prognose des Meteorologen fällt folgendermassen aus: «Milde Winter kommen gerne im Doppelpack vor. Denkt man also an das letzte Jahr, ist es nicht weiter verwunderlich, dass der diesjährige Winter bisher so warm ist. Doch noch ist die Sache nicht gelaufen. Es kann durchaus sein, dass uns noch ein ‹richtiger› Winter erwartet.»