Seit Tagen schüttet es in der Schweiz wie aus Kübeln. Insbesondere im Kanton Bern kämpfen die Feuerwehren mit den Anwohnern gegen drohendes Hochwasser. Andere Regionen der Schweiz kämpfen gegen ganz andere Gefahren, wie die Naturgefahrenkarte des Bundes zeigt. Eine Übersicht:
Die aktuelle Situation im Detail:
Am akutesten ist die Hochwassergefahr im Raum Bern/Thun sowie am Neuenburgersee und in Basel. Die Flusspegel im Mattenquartier in der Stadt Bern sind bedrohlich hoch und halten Einsatzkräfte seit Stunden auf Trab. Ähnlich die Situation am Thunersee, wo vor wenigen Stunden die Hochwassermarke erreicht wurde. Im Wallis haben die Einsatzkräfte die Bevölkerung angewiesen, sich auf eine allfällige Evakuierung vorzubereiten.
Entwicklung in den nächsten Stunden: Die Lage ist nicht ganz eindeutig. Zwar wird sich der Regen in den nächsten Stunden mässigen, und es wird kurz eine Schönwetterfront aufziehen, die morgen der Schweiz warme Temperaturen bescheren wird. Warme Temperaturen bedeuten jedoch auch mehr Schneeschmelze, teilt MeteoSchweiz gegenüber watson mit. Zudem «entleeren» sich Flüsse und Seen eher langsam.
In Graubünden zeigt sich eine ganz andere Situation. Von Regen ist hier gemäss MeteoSchweiz seit Wochen kaum etwas zu sehen. Und genau das ist das Problem: Der Bund warnt vor grossen Waldbrandgefahren im Bündner Rheintal und im Unterengadin.
Entwicklung in den nächsten Stunden: Waldbrandgefahren werden von den jeweiligen Kantonen ausgesprochen. Diese führen eigene Kriterien, wann eine Region als bedroht eingestuft wird. Der in den letzten Stunden gefallene Regen hat die Situation für den Moment etwas entschärft, wie der Kanton Graubünden auf der Webseite schreibt. Wie MeteoSchweiz gegenüber watson erklärt, dürfte es hier aber auch nicht zu einer Besserung kommen: Der Niederschlag, der für diese Woche angekündigt ist, werde wohl nicht ausreichen, um die Waldbrandgefahr zu entschärfen.
Der Regen ist unter anderem dafür verantwortlich, dass in weiten Teilen der Alpen nicht nur Hochwasser, sondern auch Lawinengefahren drohen. Die Schneedecken wurden durch den Regen feucht und können insbesondere an Steilhängen erhebliche Gefahren darstellen.
Entwicklung in den nächsten Stunden: Zwar wird sich der Regen abschwächen, der aufkommende Föhn wird jedoch die Lawinengefahr aufrecht halten. Unterhalb von rund 3000 Metern sind weiterhin Nass- und Gleitschneelawinen möglich. Die Gefahr von trockenen Lawinen besteht im Hochgebirge. (pma)