In Italien sind die Einweg-Plastiksäcke für Obst und Gemüse in den Geschäften bald kostenpflichtig. Seit rund einem Jahr kosten die weissen Einweg-Plastiksäcke auch bei Migros und Coop fünf Rappen. Doch das nur direkt an der Kasse. In der Gemüse- und Früchte-Abteilung sind die Raschelsäcke noch immer gratis. Migros und Coop versuchen den Plastikverbrauch mit ökologischen Alternativen in Form von wasch- und wiederverwendbaren Beuteln zu bekämpfen. Wirklich effektiv ist die Alternative jedoch nicht.
Die Migros bietet in der Gemüseabteilung seit knapp einem Jahr eine Alternative zum Raschelsack an. Anfänglich haben, so Mediensprecherin Aurélie Deschenaux, viele Kunden die «Veggie Bags» gekauft. «Dieses Niveau hat sich nun etwas abgeflacht, was eine logische Folge ist. Wer einmal genügend Bags eingekauft hat, braucht nicht sofort wieder neue», so Deschenaux.
Deschenaux betont, dass sich die Kunden «sehr erfreut» über die Alternative zu den Plastiksäcken zeigen. Dennoch scheint das Konzept nicht ganz aufzugehen. Denn eine Veränderung im Verbrauch der Säckli hat es laut Migros seit der Einführung der Veggie Bags nicht gegeben. Verbraucht wird folglich immer noch gleich viel Plastik.
Seit November findet man auch bei Coop in der Gemüse- und Früchteabteilung einen wasch- und wiederverwendbaren Beutel, den sogenannten «Multi-Bag». Coop bezeichnet den Multi-Bag als «ökologisch sinnvolle Alternative» zu den Plastiksäckchen. Laut Ramón Gander, Mediensprecher von Coop, kommen die Multi-Bags sehr gut bei den Kunden an. «Inzwischen haben wir bereits über 58'500 Sets Multi-Bags verkauft, dies ist deutlich mehr als wir erwartet haben», sagt Gander auf Anfrage.
Ob durch die Multi-Bags der Verbrauch der normalen Plastiktüten in der Gemüse- und Früchtabteilung gesunken ist, kann Gander aber noch nicht sagen. «Da der Multi-Bag erst seit knapp zwei Monaten im Verkauf ist, liegen uns hierzu noch keine Erfahrungswerte vor.»
Migros und Coop wollen weiterhin über die sozialen Kanäle und die hausinternen Medien auf die ökologischere Alternative zum Raschelsack aufmerksam machen. Ob sich damit der Verbrauch der Plastiksäckli in der Gemüse- und Früchteabteilung in Zukunft verringern lässt, wird sich zeigen.