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Südostbahn fordert die SBB heraus – nicht nur auf der Gotthard-Bergstrecke

Für die Fahrgäste will die SOB mehr umsteigefreie Direktverbindungen zwischen den nationalen und regionalen Zentren der Deutsch- und Südschweiz bieten.
Für die Fahrgäste will die SOB mehr umsteigefreie Direktverbindungen zwischen den nationalen und regionalen Zentren der Deutsch- und Südschweiz bieten.
Bild: KEYSTONE

Südostbahn fordert die SBB heraus – nicht nur auf der Gotthard-Bergstrecke

07.07.2016, 11:2407.07.2016, 11:47
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Die Südostbahn fordert die SBB auf der Gotthard-Bergstrecke und in der Ostschweiz heraus. Sie will ab Ende 2017 Strecken zwischen Zürich und Chur sowie zwischen Arth-Goldau und Lugano eigenwirtschaftlich betreiben. Am Donnerstag legte sie die Konzepte dazu vor.

Die Südostbahn (SOB) will künftig die Gotthard-Bergstrecke von den SBB übernehmen. Zudem will sie in der Ostschweiz ihr Angebot für Bahnreisende zwischen Zürich und Chur über St.Gallen ausbauen. Am Donnerstag haben die SOB-Verantwortlichen in Luzern die Konzepte vorgestellt, die sie beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht haben.

Eröffnung des Gotthard-Basistunnels

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Eröffnung des Gotthard-Basistunnels
Der Gotthard Basistunnel ist mit rund 57 Kilometer der längste Tunnel der Welt. Hier Westroehre des Gotthard Basistunnels fotografiert vom Zugangstollen Amsteg Richtung Sueden. (Bild: KEYSTONE)
quelle: gaetan bally / gaetan bally
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Am Gotthard sieht die Südostbahn einen Stundentakt auf der Strecke Arth-Goldau-Lugano via Bergstrecke und Ceneri-Basistunnel vor. Verknüpft werden der Interregio Basel-Erstfeld respektive Zürich-Erstfeld und der TILO-Regionalzug Erstfeld-Lugano.

Direktverbindung von Basel ins Tessin

In der Ostschweiz will die SOB den Rheintal-Express zwischen Wil und Chur (REX) mit einem Interregio zwischen Zürich und St.Gallen verknüpfen. Dieser soll den Interregio von Zürich-Winterthur-St.Gallen mit Halten in den Regionalzentren des Fürstenlandes sowie den REX mit Halten in den Regionalzentren des Rheintals ersetzen.

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So hat alles angefangen: Der Ingenieur Eduard Gruner beschreibt 1947 in der Zeitschrift «Prisma» die Idee eines Gotthard-Basistunnels als Teil eines Schnellbahnsystems. Die Strecke sollte Teil eines Europa-Afrika-Expresses sein. Die Visionäre im «Prisma» hatten auch noch ganz andere Ideen: So sollte eine Hängeschnellbahn dereinst die Strecke Zürich – Winterthur auf sieben Minuten verkürzen.
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quelle: pd
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Mit dem Ausbau ihres Angebots und den Verknüpfungen mit bestehenden Verbindungen verspricht die SOB, die Korridore in der Ostschweiz und am Gotthard eigenwirtschaftlich betreiben zu können. Die SOB spricht von Effizienzsteigerungen von bis zu 25 Millionen Franken pro Jahr. Dies soll dem Bund und den Kantonen zugute kommen.

Für die Fahrgäste will die SOB mehr umsteigefreie Direktverbindungen zwischen den nationalen und regionalen Zentren der Deutsch- und Südschweiz bieten. Unter anderem entstünden beispielsweise wieder Direktverbindungen von Basel in die Leventina.

Kostendeckend oder subventioniert?

Die SOB hatte sich bereits 2013 und 2014 für den Betrieb der Gotthard-Bergstrecke beworben. Das BAV entschied allerdings, dass die SBB die Strecke bis mindestens Ende 2017 weiterbetreiben sollen.

Per Ende 2017 läuft die Mehrheit der SBB-Fernverkehrskonzessionen aus. Das BAV ist derzeit daran, die Neuvergabe zu planen. Ein Wettbewerbsverfahren ist nicht vorgesehen. Zur Diskussion steht auch, ob die Gotthard-Bergroute weiter als kostendeckende Fernverkehrsstrecke betrieben oder zur subventionsberechtigten Regionalverkehrsstrecke deklariert werden soll. (whr/sda)

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Von Osterstau keine Spur: Als es am Gotthard noch gemütlich zu und her ging
1962, Rekordverkehr am Gotthard. Kaum zu glauben, aber wahr: Bis ins Jahr 1980 gab es noch keinen Strassentunnel durch den Gotthard. Es gab nur einen Weg – über den Pass.
(Bild: Comet Photo AG)
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