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Wirtschaft

Nachfrage nach Plastiksäckli ist um über 80 Prozent eingebrochen

Das 5-Rappen-Regime wirkt – Nachfrage nach Plastiksäckli ist um über 80% eingebrochen

01.11.2017, 12:2001.11.2017, 20:49
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Der Entscheid der meisten grossen Detailhändler in der Schweiz, Einwegplastiksäcke nicht mehr gratis abzugeben, zeigt Wirkung. Bei Coop und Migros ist die Nachfrage nach den Tragtaschen seit Einführung des Fünf-Rappen-Regimes um über 80 Prozent eingebrochen.

Vor genau einem Jahr schaffte die Migros als erster Schweizer Detailhändler die Gratis-Plastiksäcke an der Kasse ab. Seither kosten die Plastiksäcke fünf Rappen. Coop und die meisten anderen grossen Detailhändler zogen nach. Die Kostenpflicht ist ein Beitrag zum Umweltschutz.

850 Tonnen Plastik einsparen

Die Massnahme zeigt offenbar Wirkung, wie am Mittwoch das Schweizer Radio SRF berichtete. Seit der Plastiksack etwas kostet, ist die Nachfrage bei Migros um über 80 Prozent eingebrochen, bei Coop um über 85 Prozent, wie Sprecher der beiden Unternehmen auf Anfrage bestätigen. Coop gibt an, als Folge davon pro Jahr 850 Tonnen Plastik einsparen zu können.

Der Nachfragerückgang entspricht übrigens der Zielsetzung der Detailhandelsbranche. Diese sieht vor, dass der Verbrauch der Gratis-Plastiktüten bis Anfang 2018 um 80 Prozent reduziert werden soll. Für das Abpacken von Früchten und Gemüse sollen jedoch weiterhin Plastiksäcke zur Verfügung stehen.

Immer noch gratis bei Volg und Landi

Neben Coop und Migros haben auch weitere Detailhändler die Massnahme umgesetzt. Auch bei Denner, Spar und Manor kosten die Raschelsäckli laut der Übersicht von SRF fünf Rappen. Lidl und Aldi Suisse haben keine im Angebot.

Bei Volg und Landi sind die Plastiksäcke allerdings noch immer gratis an der Kasse erhältlich, ebenso in den kleineren Läden wie Coop Pronto oder Migrolino.

In den beiden letztgenannten Shops bei der Kundschaft dieselbe Verhaltensänderung zu erzielen wie in den Supermärkten scheint etwas weniger einfach zu sein. Im Gegensatz zu den Supermärkten würden etwa in den Coop-Pronto-Shops häufig mehr Spontaneinkäufe gemacht, teilte Coop-Sprecher Ramón Gander auf Anfrage mit. Die Kunden hätten dort deshalb häufig keine eigene Tragtasche dabei. (whr/sda)

Die Schweiz benötigt täglich 67 Tonnen Papier für Pappbecher

Video: srf
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78 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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De Shipi
01.11.2017 13:03registriert August 2017
Also kaufe diese Plastiksäckli auch deutlich seltener, aber nicht, weil mir 5Rp zu viel sind, sondern weil ich keine Lust habe danach zu verlangen bzw. dies auch oft vergesse...
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dorfne
01.11.2017 12:35registriert Februar 2017
Sorry. Aber offenbar braucht es halt doch ab und zu ein Verbot, damit sich etwas zum Bessern ändert. Ein Verbot wird akzeptiert, weil es dann für alle gilt.
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gnabgib
01.11.2017 12:31registriert Januar 2015
Spannend wäre zu wissen, um wie viel die Nachfrage nach Papiertaschen zugenommen hat. Der ökologische Vorteil der Massnahme wäre relativ schnell zunichte, wenn jetzt dafür mehr Leute Papiertaschen kaufen und diese nicht mindestens ein paar Mal wiederverwenden.
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