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Von Platz zwei auf Platz fünf: Schweiz verliert an Wettbewerbsfähigkeit

A child waving a Swiss flag through a car window between rapeseed fields with bright-yellow flowers during the fifth and last stage, a 181,8 km race between Mont-sur-Rolle and Geneva during the 72th T ...
Die Schweiz liegt im internationalen Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit nur noch auf Platz fünf. Bild: KEYSTONE

Von Platz zwei auf Platz fünf: Die Schweiz verliert an Wettbewerbsfähigkeit

23.05.2018, 22:4824.05.2018, 06:36
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Im internationalen Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit ist die Schweiz laut dem World Competitiveness Report 2018 vom zweiten auf den fünften Rang abgerutscht. Gewonnen haben die USA, die gleich drei Plätze gutmachten und nun das Klassement anführen.

Die gleichen fünf Länder machen auch in der diesjährigen Übersicht des Lausanner Management-Instituts IMD die Spitzenplätze unter sich aus. 

  1. USA
  2. Hongkong
  3. Singapur
  4. Holland
  5. Schweiz
  6. Dänemark
  7. Vereinigte Arabische Emirate
  8. Norwegen
  9. Schweden
  10. Kanada

Verantwortlich für den Spitzenplatz der USA sind deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Infrastruktur. Die USA als die grösste Volkswirtschaft der Welt waren im vergangenen Jahr erstmals seit fünf Jahren nicht mehr in den Top Drei gewesen.

Weniger Exporte

Das Zurückfallen der Schweiz in der neusten Ausgabe der Studie rührt von einem Rückgang der Exporte her, aber auch in geringerem Ausmass von einer zunehmend festzustellenden drohenden Verlagerung von Forschungs- und Entwicklungszentren, wie das IMD feststellt.

Das Vorrücken der Niederlande vom fünften auf den vierten Platz begründen die Forscher mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der öffentlichen Verwaltung und der Effizienz in der Geschäftstätigkeit.

Die weiteren Plätze unter den Top Ten besetzen überwiegend nordische Länder: Dänemark nimmt Rang 6 ein, Norwegen Rang 8 und Schweden Rang 9. Für diese Länder spricht vor allem die starke Leistungsfähigkeit des Privatsektors. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Kanada komplettieren mit den Plätzen 7 und 10 die Top Ten.

Fortschritte bei der Schuldenhöhe und eine zunehmende Produktivität registrieren die Forscher unter anderem bei Österreich, das neu auf dem 18. Platz liegt und damit innert Jahresfrist sieben Plätze gutgemacht hat. Ebenfalls auf dem Vormarsch ist China. Die Volksrepublik hat sich um fünf Plätze auf neu Rang 13 verbessert.

Schlusslichter

Bei den Schlusslichtern der Rangliste hat sich wenig verändert. Venezuela (63) und die Mongolei (62) stehen am Ende der Liste. Leicht verbessert haben sich die Ukraine (59) und Brasilien (60). Etwas zurückgefallen ist hingegen Kroatien (61).

Dies sind die 11 velofreundlichsten Städte der Schweiz

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Dies sind die 11 velofreundlichsten Städte der Schweiz
Platz 11: Thun (Note 4,0):
Pro Velo Schweiz hat zum vierten Mal den PRIX Velostädte vergeben.
quelle: keystone / peter schneider
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Nicht überraschend gemischt fallen die Resultate für den asiatischen Kontinent aus. Hinter den Spitzenplätzen von Hongkong und Singapur folgen als weitere Länder des Kontinents Taiwan (17) und Japan (25). Die grössten Rückschläge hinnehmen mussten die Philippinen, die 9 Plätze verloren und neu an 50. Stelle stehen.

Zwei Plätze gutgemacht hat Australien (19). Neuseeland hat hingegen 7 Plätze verloren und liegt noch auf Rang 23.

Gemischt fällt auch die Bilanz für die osteuropäischen Länder aus. Verbessert haben sich hier Litauen (32), Polen (34), Slowenien (37), Ungarn (47), Bulgarien (48) und Rumänien (49). Rückschläge einstecken mussten demgegenüber Tschechien (29), Estland (31) und die Slowakei (55).

Das sind die 30 meistbesuchten Städte der Welt

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Das sind die 30 meistbesuchten Städte der Welt
Das britische Marktforschungsinstitut Euromonitor International hat die 100 meistbesuchten Städte der Welt gelistet. Darunter sind viele aus Asien und nur eine Schweizer Stadt. Auf Platz 30: Venedig mit 5,2 Millionen Besuchern.
quelle: ap/ap / luca bruno
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Nachbarländer nicht in den Top Ten

Die Nachbarländer der Schweiz befinden sich allesamt nicht unter den zehn wettbewerbsfähigsten Ländern. Zwei Plätze verloren hat etwa Deutschland (15). Kaum Verbesserungen stellten die Forscher bei den westeuropäischen Ländern, wie Frankreich (28), Portugal (33) und Italien (42) fest. Knapp aus den Top Ten gefallen sind in diesem Jahr Irland (12) und Luxemburg (11).

Im Nahen Osten konnten sich trotz politischer Unsicherheiten alle Länder mit Ausnahme von Saudi-Arabien (39) verbessern. Fortschritte gemacht haben auch die meisten lateinamerikanischen Länder, etwa Argentinien (56), Brasilien (60) und Peru (54). Als einziges afrikanisches Land ist unverändert Süd-Afrika (53) rangiert.

Im IMD-Klassement werden seit 1989 jährlich über 60 Länder nach 258 Kriterien untersucht. Zwei Drittel der verwendeten Daten beruhen auf nationalen und internationalen Statistiken. (sda)

Sind die Schweizer Gewässer noch sauber?

Video: srf
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mafi
23.05.2018 22:58registriert Januar 2015
Infrastruktur und USA? Guter Witz. Vielleicht in den Grossstädten teilweise. Aber die Infrastruktur ist am auseinanderfallen, es ist eine Katastrophe.
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N. Y. P. D.
24.05.2018 06:14registriert Oktober 2015
Verantwortlich für den Spitzenplatz der USA sind deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Infrastruktur.

Infrastruktur ?

Infrastruktur im eigentlichen
Wortsinne ?

Ịnfrastruktur :
alle Elemente, die für das Funktionieren von Wirtschaft und ☝️Gesellschaft unverzichtbar sind, zum Beispiel das Verkehrsnetz.

Die Gesellschaft der USA spaltet sich. Das Verkehrsnetz ist marode. Protektionismus ist unter Trump auf dem Vormarsch. Ein Rassist sitzt im Weissen Haus. 10% der Bevölkerung brauchen Essensmarken.

Dieses Ranking ist, mit Verlaub, ein schlechter Witz.
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Juliet Bravo
23.05.2018 23:29registriert November 2016
Neoliberales Ranking. Trotzdem interessant.
355
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