Der starke Franken führt dazu, dass Benzin in der Schweiz plötzlich teurer ist als im angrenzenden Ausland. Damit stehen für den Bund Steuereinnahmen von über 100 Millionen auf dem Spiel, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Grund dafür ist der Tanktourismus, der noch vor einiger Zeit dem Schweizer Fiskus rund 340 Millionen Franken pro Jahr in die Kassen gespült hat. Er basierte darauf, dass die Benzinpreise in der Schweiz jahrelang günstiger waren als etwa in Deutschland, Frankreich oder Italien.
Mit der starken Aufwertung des Franken hat sich dies nun diese Woche zumindest vorübergehend geändert: Der Liter Bleifrei 95 zum Beispiel war am Samstag bei BP in Basel für 1.43 Franken zu haben. Ennet der Grenze in Weil am Rhein verkaufte Aral den gleichen Treibstoff für 1.32 Euro. Zum alten, gestützten Frankenkurs wären dies umgerechnet 1.58 Franken gewesen. Mit dem neuen Kurs sind es nun nur noch 1.31 Franken – der Preis ist also tiefer als in der Schweiz.
Diese Umkehr der Vorzeichen hat auch die Branche mit Sorge zur Kenntnis genommen. Die bisherigen Preisunterschiede seien aufgehoben, sagt Roland Bilang, der Geschäftsführer der Erdölvereinigung. Nun müssten auch die grenznahen Tankstellenbetreiber «eine Notsituation durchstehen».