Schweiz
Wirtschaft

Bundesrätin Doris Leuthard zum Postauto-Skandal: «Susanne Ruoff hat mein Vertrauen»

Bundesrätin Doris Leuthard zum Postauto-Skandal: «Susanne Ruoff hat mein Vertrauen»

12.02.2018, 16:0715.02.2018, 08:15
Mehr «Schweiz»

Bundesrätin Doris Leuthard warnt vor Vorverurteilungen im Postauto-Skandal und erklärt am Montag in der Sendung «TalkTäglich» der Regionalsender von AZ Medien TV: «Susanne Ruoff hat mein Vertrauen.» Die Vorsteherin des UVEK stellt aber gleichzeitig fest, dass der politische Druck auf die Postchefin sehr gross sei.

In der Affäre um die Falschbuchungen bei der Postauto AG mahnt die Bundesrätin den Rechtsstaat an. Sie erwarte von allen Unternehmungen, die Geld vom Bund kassieren, eine strikte Einhaltung der Prinzipien des Rechtsstaats. Zudem würden die Schweizer Postautos den Bürgerinnen und Bürgern gehören – deshalb müsse die Postauto AG höchste Erwartungen erfüllen.

Susanne Ruoff, Konzernleiterin der Schweizerischen Post AG, aeussert sich an einer Medienkonferenz zur Pruefung der ordentlichen Revisionstaetigkeit der subventionsrechtlichen Rechnungsbelegung der Po ...
Postchefin Susanne Ruoff.Bild: KEYSTONE

Bei strafrechtlichen Problemen müssen Köpfe rollen

Sollten sich die Vorwürfe gegen das Unternehmen erhärten – sogar strafrechtlich relevant sein – stellt Bundesrätin Doris Leuthard fest: «Dann haben wir ein Problem und dann müssen Köpfe rollen.» Die Vorsteherin des UVEK ist im letzten November vom Bundesamt für Verkehr über die Falschbuchungen informiert worden. Von früheren Aktennotizen habe sie keine Kenntnisse gehabt.

Doris Leuthard im «TalkTäglich».Video: kaltura.com

Der Bundesrat wolle nun die Verantwortlichkeiten in der Affäre genau abklären. Zentral sei die Frage, ob es sich nur um Falschbuchungen oder um strafrechtliche Vergehen gehandelt habe. Auch die Rolle der Revisionsgesellschaft soll genau abgeklärt werden.

Die momentane öffentliche Diskussion über die Gewinnziele bei der Postauto AG bezeichnet Doris Leuthard im «TalkTäglich» als falsch. Solche Vorgaben seien im Bereich des Regionalen Personenverkehrs (RPV) nie gemacht worden. Die momentane Anhäufung von Problemen bei den Bundesbetrieben betrachtet die Vorsteherin des UVEK als «nicht ausserordentlich». Zudem sei in den letzten sieben Jahren bei der Post, der SBB und der Swisscom alles reibungslos gelaufen. Diese Bundesbetriebe würden zu den besten Unternehmungen im ganzen Land gehören. (whr)

So sind die selbstfahrenden Postauto-Busse angekommen

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
56 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
who cares?
12.02.2018 16:52registriert November 2014
Ruoff muss gehen. Zwei Möglichkeiten: Entweder sie hat davon gewusst, dann muss sie sowieso weg. Oder sie wusste es wirklich nicht. In diesem Fall hat sie keine Ahnung, was in ihrem Betrieb läuft und ist somit die knappe Million im Jahr nicht wert.
Das Vertrauen hat sie jedenfalls verloren und ist so nicht mehr tragbar.
2269
Melden
Zum Kommentar
avatar
derEchteElch
12.02.2018 16:55registriert Juni 2017
Bundesrätin Doris Leuthard:
«Susanne Ruoff hat mein Vertrauen»

Tja.. SIE haben aber mein Vertrauen nicht mehr, Frau Bundesrätin (und das einiger anderer Schweizer /-innen auch nicht).
17127
Melden
Zum Kommentar
avatar
flying kid
12.02.2018 16:43registriert August 2017
Frau schützt Frau... man stelle sich den politischen Aufschrei vor, wenn die Position von Frau Ruoff von einem Mann besetzt wäre in diesem Zusammenhang.

So viel zur Gleichberechtigung im Jahre 2018. Frauen an diesen Positionen sind genau gleich gierig und die selben Sesselkleber wie die Männer.
Übernehmt mal Verantwortung in diesen Positionen, damit rechtfertig ihr ja immer euren (zu recht) hohen Lohn. Mann wie Frau.
14022
Melden
Zum Kommentar
56
Wir vermissen diese verschwundenen Einkaufsgeschäfte – und du?

Der Schweizer Ableger der Modekette Esprit ist pleite – alle ihre 23 Filialen wurden geschlossen. Die Überschuldung betrug Ende 2023 rund zwölf Millionen Franken. In einer Mitteilung schreibt Esprit Switzerland Retail:

Zur Story