Vor zwei Wochen kam es zum Knall: Das Landesgericht Frankfurt verbot Uberpop in ganz Deutschland. Um weiterhin im Spiel zu bleiben, setzt der Fahrdienst nun auf eine neue Strategie: Man will den Amateur-Chauffeuren künftig die Kosten für die Lizenz bezahlen. Dies kündigte Uber-Deutschland-Manager Fabien Nestmann in der Wirtschaftswoche an.
Ein ähnliches Modell ist auch hierzulande denkbar, wie Rasoul Jalali, Chef von Uber Schweiz, bestätigt. «Die Idee ist sehr interessant», sagt Jalali. «Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Zukunft Uberpop-Fahrer dabei unterstützen, eine Chauffeur-Lizenz zu machen, wenn sie regelmässig und gewinnbringend fahren wollen.» Konkret beschlossen sei aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts.
Dass Uber mit einer solchen Strategie de facto zum Transportunternehmen wird, weist Jalali zurück: «Wir sind ein IT-Unternehmen, das mit den Fahrern unternehmerische Partnerschaften eingeht», sagt er. «Im Rahmen dieser Partnerschaft können wir uns vorstellen, den Fahrern Optionen anzubieten, wenn sie sich neu orientieren und zum Beispiel als selbstständige Fahrer arbeiten wollen.»
Patrick Favre, Präsident des Verbandes Taxisuisse, begrüsst die Pläne und fügt an: «Das sollte eigentlich normal sein.» Man habe nichts gegen Uber, «es sollten einfach für alle die gleichen Bedingungen gelten». Bei Uberpop, wo unlizenzierte Fahrer tätig sind, sei das momentan nicht der Fall.
Nach der Ankündigung von Uber Deutschland scheinen sich dort die Wogen etwas zu glätten. Christian Gollner von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz sieht einen Schritt in die richtige Richtung: «Damit würde sich Uber einem Taxiunternehmen annähern», sagt etwa Christian Gollner von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zur Tageszeitung.
Folgende Kosten will Uber in Deutschland übernehnmen:
Der neue Dienst soll spätestens im Sommer starten und – gemäss Spekulationen mehrerer deutscher Medien – UberX heissen. Es wird nach Uberpop, Uberblack und Ubertaxi der vierte Service in Deutschland.