Die SwissID ist eine nationale digitale Identitätskarte. Mithilfe der SwissID sollen online Dienstleistungen einfacher genutzt werden können. Schweizer sowie Ausländer mit gültigem Ausländerausweis sollen Zugang zur SwissID haben.
Dank der SwissID soll man sich in Zukunft nicht mehr unzählige verschiedene Logins und Passwörter merken müssen. Mit der digitalen Identität hat man nur noch einen einzigen Benutzername und ein Passwort – und das für das eigene E-Banking, die Steuererklärung oder für das Online-Shopping. Zudem soll auch das Geburtsdatum automatisch erkannt werden. Wer also beispielsweise volljährig ist und online Wein einkaufen will, kann das problemlos tun.
Für die Umsetzung der SwissID haben sich mehrere grosse Schweizer Unternehmen zusammen getan. Dazu gehören die Post, SBB, Swisscom, der Finanzdienstleister SIX, die Mobiliar sowie die Banken Credit Suisse, UBS, Zürcher Kantonalbank und Raiffeisen. Zusammen haben sie die Firma SwissSign Group AG gegründet. Die Aktionäre von SwissSign Group AG vertreten rund acht Millionen Kundenbeziehungen. Dadurch dürfte bald ein Grossteil der Bevölkerung mit einer SwissID konfrontiert werden.
Finanziert wird die SwissID durch Beiträge der Anbieter von Online-Dienstleitungen. Für den privaten Nutzer ist der Dienst kostenlos. «Man zahlt auch nicht mit den eigenen Daten», sagte Martin Naef, CEO von SwissSign, gegenüber «Blick». Die Nutzungsdaten würden weder analysiert noch weiterverkauft und die Privatsphäre sei jederzeit gewährleistet, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Ein wichtiger Punkt bei der digitalen Identität ist natürlich deren Sicherheit. Laut Matthias Knill, Kommunikationsbeauftragter von SwissID, schütze die digitale Identität den Benutzer vor Missbrauch. «Die SwissID übermittelt keine Passwörter an Online-Dienste, sondern bestätigt dem Online-Dienst, dass der betreffende Nutzer auch wirklich das Gegenüber und keine unbefugte Person ist», so Knill.
Ein weiterer Vorteil sei, dass ein hochwertiges Passwort verwendet werden muss. Zu guter Letzt, so Knill, stehe für SwissSign nicht das Geschäft, wie bei Online-Händlern, sondern die Sicherheit an erster Stelle. Und diese unterliege strengen Kontrollen und Richtlinien.
Die genaue Rechtsgrundlage ist jedoch noch nicht ganz klar. Denn der Bundesrat arbeitet erst im nächsten Sommer ein Gesetz zur elektronischen Identität aus.
Dabei ist ihm das Projekt der SwissID zuvor gekommen. Denn auch der Bundesrat will, dass die digitale Identität nicht von einer staatlichen Stelle (wie bei der physischen ID), sondern von privaten Anbietern herausgegeben wird. Datenschutz und Privatsphäre soll eine neutrale, vom Bund zertifizierte Partei gewährleisten. Wer diese Partei genau sein wird, ist aber noch unklar.
Die Post startete bereits im Oktober mit 3000 Kunden in eine Pilotphase. SBB-Kunden mit Swisspass sollen ab Sommer 2018 kostenlosen Zugang zu einer bestätigten Identität auf Basis der SwissID kriegen. Danach sollen bald auch Anbieter von Online-Dienstleistungen folgen.
In den Bereichen E-Health und E-Banking wird es noch etwas länger dauern, da diese Anwendungen um einiges anspruchsvoller sind, wie SwissSign mitteilt.