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Präsident der An'Nur-Moschee verteidigt den radikalen Imam

Polizei-Razzia in der An'Nur-Moschee in Winterthur, am Mittwoch, 2. November 2016. 
Am fruehen Mittwochmorgen hat die Kantonspolizei Zürich zusammen mit der Stadtpolizei Winterthur die An'N ...
Am 2. November fuhr die Polizei vor der Winterthurer Moschee auf. In der Folge nahm sie vier Personen fest.Bild: KEYSTONE

«Wusste nicht, was er sprach» – so verteidigt der An'Nur-Präsident den radikalen Imam

Nach seiner Freilassung aus der U-Haft gibt der Präsident der An'Nur-Moschee ein Interview. Dabei weist er jegliche Verantwortung von sich.
15.12.2016, 04:0015.12.2016, 06:08
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Anfang November nahm die Polizei während einer Razzia vier Mitglieder der An'Nur-Moschee fest. Drei davon sind wieder auf freiem Fuss. Einzig Imam Shaik Abudrrahman, der die Moschee zuletzt in die Bredouille gebracht hatte, bleibt weiterhin in U-Haft. Ihm wird vorgeworfen, zum Mord aufgerufen zu haben.

Ilir H., Präsident der Winterthurer An'Nur-Moschee, der nach seiner Verhaftung seit vergangenem Donnerstag wieder auf freiem Fuss ist, nimmt in einem Interview mit dem «Blick» Stellung. 

«Er hat einfach eine unpassende Rede aus dem Internet heruntergeladen und wusste nicht, was er sprach.»
Ilir H., Interimspräsident An'Nur-Moschee

Keine Verantwortung

Ilir H. spielt dabei die Aussagen des Imams herunter. Der Imam könne kein Arabisch. Er habe einfach eine unpassende Rede aus dem Internet heruntergeladen und «wusste nicht, was er sprach.»

Zur Erinnerung: Laut «Weltwoche» sagte der äthiopisch-stämmige Imam in einer Predigt auf Arabisch: «Jene aber, die nicht in die Gemeinschaft zurückkehren und nicht dort beten, sollten getötet werden.»

Ilir H. weist jegliche Verantwortung von sich. Er sei nur für Administratives und Finanzielles zuständig. «Der Inhalt der Predigten liegt nicht in meiner Verantwortung.»

Ermittlungen immer noch im Gange

Auch dass sich die Jugendlichen, die schliesslich von Winterthur aus in den Dschihad gezogen sind, radikalisierten, hat er nach eigenen Aussagen nicht bemerkt. «Es könnten Videos auf Youtube gewesen sein, die sie zur Dschihad-Reise bewogen haben.»

Laut der Zürcher Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen gegen alle vier Festgenommenen weiter. Aus der U-Haft entlassen worden sind Ilir H. und die anderen beiden nur, weil die Befragungen durch sind.

(rwy)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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gnp286
15.12.2016 04:33registriert Oktober 2016
Ich hoffe, die Justiz lässt sich von dem Zirkus nicht an der Nase herumführen. Ich persönlich wäre ja dafür, den Imam nach Somalia zurückzuschaffen, aber das wird wohl nichts...
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pamayer
15.12.2016 06:33registriert Januar 2016
Der imman könne kein arabisch.






Voll wahr im Fall!
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Grundi72
15.12.2016 05:45registriert Dezember 2015
Gut dass hier wenigstens die Weltwoche etwas den Finger drauf hat!
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