Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Einfach so mal in der Pause auf dem Raucherbalkon einen Joint anzünden und dabei nicht einmal gegen das Gesetz zu verstossen – das ist jetzt möglich. Das Zürcher Startup Bio Can hat den ersten legalen Joint auf den Markt gebracht. Zusammen mit der Blühauf GmbH hat dieses über Jahre an einer Cannabisblüte gearbeitet, die kaum Tetrahydrocannabinol (THC) enthält. Das heisst: Dieser Stoff macht nicht high.
Wegen des kaum vorhandenen THC-Gehalts hat auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nichts dagegen. Eine Bewilligung ist nicht einmal nötig.
Nun, was bringt eine Tüte, wenn das Gras nicht mal ein bisschen einfährt?
Sein Hanf sei eine Alternative zum Tabak, sagt Dario Tobler, der Geschäftsführer von Bio Can gegenüber der «Aargauer Zeitung». «Alle wollen gesundheitsbewusst leben, Zigaretten ohne Zusatzstoffe haben sich etabliert – warum also nicht pures Cannabis statt Tabak?» Eine 10-Gramm-Packung wird maximal 25 Franken kosten und ist erhältlich für jeden ab 18 Jahren. Der Vorteil sei, dass CPure – so heisst das Gras – im Gegensatz zum Tabak kein Nikotin enthalte.
Das klingt gut. Claudia Künzli von der Lungenliga winkt trotzdem ab: Das fehlende Nikotin verhindert nur eine Abhängigkeit. Studien zeigten, dass ein Joint so schädlich wie acht bis 20 Zigaretten sein könne. «Einer Lunge sieht man an, ob sie Cannabis konsumiert hat», sagt sie gegenüber dem «Blick». Cannabis-Raucherlungen wiesen Bläschen auf. Diese können bei regelmässigem Cannabiskonsum zu einem Lungenkollaps führen.
Ein Vorteil kann das neue Gras jedoch haben – dank dem erhöhten Cannabidiol-Gehalt (CBD). Dieses wirkt beruhigend, kann jedoch auch müde machen. Während THC den Ausbruch von Psychosen begünstigen kann, kann CBD das Gegenteil bewirken: Er kann die Stimmen im Kopf zum Verstummen bringen. Dies zumindest legt eine Studie aus dem Jahr 2012 nahe. Psychiater der Universität Mannheim zeigten in einer Doppelblindstudie, dass CBD-Präparate bei Patienten mit akuter Schizophrenie die gleiche Wirkung hatten wie ein Antipsychotikum – jedoch mit weit weniger Nebenwirkungen.
Weiter wird der Substanz nachgesagt, dass sie angstlösend, entzündungshemmend und antibakteriell wirkt. Zudem kann es den Appetit zügeln und Entzugserscheinungen lindern. «Die meisten CBD-Wirkungen wurden bisher nur im Tierversuch nachgewiesen», sagte der Cannabis-Experte Franjo Grotenhermen vor einem Jahr gegenüber dem «Tages Anzeiger». (rwy)