Die Zürcher Rathausbrücke, wegen dem einstigen Gemüsemarkt, der darauf stattfand, auch Gemüsebrücke genannt, ist wahrlich kein architektonisches Meisterwerk. Für viele ist sie eher ein grauer Betonbau und wird als Schandfleck angesehen. Einziger positiver Aspekt: Die Brücke bietet viel Platz und ist autofrei. Nun dürften die Tage der nicht sehr beliebten Brücke gezählt sein.
Wie Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) dem Tagesanzeiger mitteilte, könne die Brücke nicht bloss saniert werden und müsse deshalb abgebrochen und durch eine neue ersetzt werden.
Bereits vor zwei Jahren hat die Stadt Zürich erste Abklärungen über Sanierung oder Ersatz der Brücke geführt. Laut Leutenegger sei die Brücke sehr in die Jahre gekommen und zur Erhöhung der Durchflusskapazität bei Hochwasser müssten dringend Anpassungen an der Pfeilerkonstruktion gefertigt werden. Dies erfordere einen Neubau der Unterkonstruktion und somit der gesamten Brücke, erläutert der Zürcher Tiefbauvorsteher weiter.
Derzeit werde das Nutzungskonzept für die neue Brücke erarbeitet, das unter anderem den künftigen Platzgrundriss beinhalte. Laut Leutenegger hole das Tiefbauamt momentan Meinungen und Ideen der Eigentümerinnen und Eigentümer der anstossenden Grundstücke sowie der involvierten Ämter ein.
Nächstes Jahr soll es dann definitiv an die Planung der Platzgestaltung der neuen Brücke gehen. Einschliesslich Bewilligungsprozess und Bauausschreibung soll das Projekt bis 2020/2021 gehen. Mit dem Bau soll es dann 2022 losgehen und der werde ca. zwei bis drei Jahre dauern. Gemäss ersten Schätzungen wird die Neugestaltung rund 20 Millionen Franken kosten.
Die Stadt hat für den 10. Juli zu einer Informationsveranstaltung geladen, um das Quartier bei dem Projekt miteinzubeziehen.
Die aktuelle Brücke wurde vom Architekten Manuel Pauli entworfen und in den Jahren 1972/73 neu errichtet. (nfr)