Schweiz
Zürich

Mutmasslich Wucherpreise: Polizei durchsucht in der Zürcher Innenstadt drei Mehrfamilienhäuser – Eigentümer verhaftet

1 / 18
Razzia wegen Mietwucher
In den drei Mietshäusern an der Neufrankengasse und der Magnusstrasse deckten die Behörden am 20. Oktober 2015 zum Teil desolate Zustände auf. (Bild: watson/Roman Rey)
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Mutmasslich Wucherpreise: Polizei durchsucht in der Zürcher Innenstadt drei Mehrfamilienhäuser – Eigentümer verhaftet

20.10.2015, 09:1922.10.2015, 10:29
Mehr «Schweiz»

Schlag gegen Miet-Wucher: In einer gemeinsamen Grossaktion gegen Mietzins-Wucher hat die Kantonspolizei Zürich zusammen mit der Stadtpolizei Zürich am Dienstagmorgen in Zürich in drei Mehrfamilienhäusern gegen 120 Bewohner befragt, die mutmasslich deutlich überteuerte Mietzinse zu zahlen haben, heisst in einer gemeinsamen Medienmitteilung der beiden Polizeien. Bei den Bewohnern handelt es sich um Personen aus sozial schwächeren Schichten, die teilweise ihren Lebensunterhalt bzw. die Wohnkosten mit Geldern der öffentlichen Hand bestreiten.

Vier Personen wurden verhaftet. Bei den Festgenommenen handelt es sich um den Eigentümer der Liegenschaften sowie um drei Personen, die im Dienste der Liegenschaftsverwaltung stehen. Die drei Männer und eine Frau sind zwischen 39 und 56 Jahre alt und stammen aus der Schweiz und dem Libanon.

In diesen beiden Häusern an der Neufrankengasse 6 und 14 fand eine Razzia statt.
In diesen beiden Häusern an der Neufrankengasse 6 und 14 fand eine Razzia statt.
Bild: Roman Rey

Über tausend Franken für ein kleines Zimmer

Der Aktion gegen mutmasslichen Miet-Wucher waren umfangreiche Abklärungen vorausgegangen. Die Behörden deckten in drei Mietshäusern an der Neufrankengasse und der Magnusstrasse zum Teil desolate Zustände auf. Auf engstem Raum, teils ohne funktionierende Wasser-, Strom- oder Wärmeversorgung, hausen mindestens 120 Menschen zu überteuerten Preisen.

Sanitäre Anlagen beschränken sich in einem Wohnhaus auf Etagentoiletten, welche nur zum Teil funktionsfähig sind. Für ein Zimmer mit rund 10 bis 20 Quadratmeter wurden Mietzinse von über tausend Franken pro Monat verlangt. 

Die Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat hat ein Strafverfahren wegen Wuchers eröffnet. Es gilt die Unschuldsvermutung. (whr)

Dir gefällt diese Story? Dann teile sie bitte auf Facebook. Dankeschön!👍💕🐥

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
stadtzuercher
20.10.2015 10:23registriert Dezember 2014
die linksregierung handelt. unter einer bürgerlichen regierung würden diese wucherer als 'clevere unternehmer' und wohltätige hauseigentümer bejubelt.
hier sieht man auch den vorteil, wenn die öffentliche hand oder verantwortungsvolle wohnbaugenossenschaften die sozialwohnungen selbst anbieten, anstatt sozialhilfe zu privatisieren: die sozialindustrie (d.h. abzockervermieter) wird weniger befeuert.
787
Melden
Zum Kommentar
avatar
Wilhelm Dingo
20.10.2015 11:25registriert Dezember 2014
Die Wohnungen sehen Grauenhaft aus, sowohl der Zustand der Infrastruktur als auch die Pflege durch die Mieter: zu 50% ist der Vermieter Profitsüchtig, zu 50% sind die Mieter Mega-Grüsel.
468
Melden
Zum Kommentar
14
9 km Blechlawine vor dem Gotthard – der Liveticker für Schadenfreudige und Verzweifelte

Bereits eine Woche vor den Osterfeiertagen gab es am Gotthard fast zehn Kilometer Stau. Wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, gehören die Blechlawinen gen Süden und wieder zurück bereits seit mindestens 1987 zur Schweizer Ostertradition.

Zur Story