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Zürich

Staatliches Puff in Zürich: Idee findet bei FDP Anklang

Staatliches Puff in Zürich: Idee findet auch bei Bürgerlichen Anklang

Geht es nach der SP, soll die Stadt eine Liegenschaft für ein städtisches Bordell zur Verfügung stellen. Auch Bürgerliche können sich vorstellen, mit Steuergeldern ein Puff zu betreiben.
25.04.2016, 03:4325.03.2020, 21:11
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Die Sozialdemokraten wollen die Stadt Zürich verpflichten, eine Liegenschaft für ein städtisches Bordell zur Verfügung zu stellen. Dies berichtet die «Schweiz am Sonntag» in ihrer gestrigen Ausgabe. «Die überwiegende Mehrheit der Sexarbeiterinnen arbeitet freiwillig und selbstbestimmt, dies ist wichtig, wird jedoch mit den jetzt geltenden Reglementierungen immer mehr verhindert», sagt SP-Gemeinderätin Christine Seidler.

Ihr schwebt ein Bordell vor, das «von den Sexarbeiterinnen selbstverwaltet und im Kollektiv geführt wird». Sie betont, das Projekt sei realistisch. Bevor sie den Vorstoss einreichte, habe sie mit dem Stadtrat Kontakt aufgenommen. Dieser habe ihr signalisiert, dass die Stadt entsprechende Möglichkeiten habe.

Auch in bürgerlichen Kreisen findet die Idee, das älteste Gewerbe zu unterstützen, Anklang. FDP-Fraktionschef im Zürcher Gemeinderat, Michael Schmid, hält gegenüber TeleZüri fest: «Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, dem Sex-Gewerbe Räumlichkeiten zu vermieten». Während die SVP bereits signalisierte, dass sie nichts von einem staatlichen Puff hält, findet Schmid den Vorschlag «auf jeden Fall prüfenswert». (cma/az)

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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dracului
25.04.2016 07:16registriert November 2014
Das älteste Gewerbe wäre nicht so alt geworden, wenn es keine Nachfrage gäbe. Und auch einige, der moralisch so erhabenen SVPler, nehmen solche Dienstleistung in Anspruch. Hier ist einfach kein Platz für eine Doppelmoral und Verdrängung von Realitäten. Alles was den Sexarbeitern hilft, damit sie nicht in die Illegalität gedrängt oder von Zuhältern unterdrückt werden, muss getan werden!
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Stichelei
25.04.2016 06:37registriert Oktober 2015
Die Idee ziehlt in die richtige Richtung. Wichtig wäre, dass der Staat einfach die Rahmenbedingungen fixiert, damit die Sexarbeiterinnen zu marktüblichen Bedingungen Gewerberaum mieten können und darin selbstbestimmt und sicher ihrer Arbeit nachgehen können. Langfristig muss aber das Sexgewerbe entkriminalsiert werden, damit diese Berufe wie jede andere selbstständige Tätigkeit ausgeübt werden können.
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